„Es ist die zunehmende Präsenz der Amerikaner, die die Russen dazu gebracht hat, sich auf Bornholm zu profilieren“, sagt ein Professor an der Forsvarsakademiet (Verteidigungsakademie).

„Als am Freitag vergangener Woche ein russisches Kampfflugzeug bei de Verfolgung eines amerikanischen B52-Bombers über den dänischen Luftraum flog, ging es um die Konflikte zwischen der NATO und Russland“, sagt Peter Viggo Jakobsen, Professor am institut for Strategi hos Forsvarsakademiet (Institut für Strategie an der Verteidigungsakademie).

„Die Beziehungen zwischen der NATO und Russland haben sich seit 2014, nach der Besetzung der ukrainischen Krim durch Russland, erheblich verschlechtert. Dieses bedeutet, dass die Amerikaner im Ostseeraum wieder aktiver sind als zuvor, und die Russen sind darüber nicht so glücklich, weil sie mit den Amerikanern nicht so glücklich sind“, sagt Peter Viggo Jakobsen.

Cockpit eines B52-Bombers

Aber nicht nur die amerikanische Präsenz im Ostseeraum hat die Russen Bornholm so nahe gebracht, sondern auch die militärischen Aktivitäten in der Region haben merklich zugenommen. „Die Russen halten derzeit auch eine große Übung vor Gotland in Schweden ab. Dieses bedeutet, dass die Schweden ebenso in höherer Alarmbereitschaft sind als gewöhnlich. Sie haben daher derzeit das Militär auf Gotland scharf bewaffnet, was äußerst ungewöhnlich ist“, sagt er.

Außenminister Jeppe Kofod (Socisaldemokraterne) hat den russischen Botschafter zu einem Treffen anlässlich der russischen Kampfflugzeuge, die über den dänischen Luftraum fliegen, einbestellt.

von

Günter Schwarz – 02.09.2020

Fotos: Forsvarsakademiet