Amateurarchäologe geehrt
Bornholms Historiske Forening (Bornholms Historischer Verein) hat den Amateurarchäologen Klaus Thorsen mit dem Ehrenpreis des Vereins ausgezeichnet. Er bekommt ihn für seine fleißigen Bemühungen für seine historischen Aktivitäten.
Unter den Vorstandsmitgliedern des Historischen Vereins bestand kein Zweifel darüber, wer in diesem Jahr den Bornholmer Preis erhalten wird. Bei der gestrigen Generalversammlung des Vereins ging der Ehrenpreis an den Amateurarchäologen, Detektorspezialisten und Geschichtenerzähler Klaus Thorsen aus Bornholm, schreibt der Verein in einer Pressemitteilung.
Der Chefarchäologe Finn Ole Sonne Nielsen vom Bornholms Museum schreibt in seiner Empfehlung: „Klaus ist hier und da und überall. Im ganzen Land und im archäologischen Umfeld Nordeuropas als einer der erfahrensten Detektorgänger bekannt. 1996 erhielt er als erster Amateurarchäologe in Dänemark einen neu eingerichteten „Opmuntringspris“ (Ermutigungspreis) von dem Erik Westerby Fond, der jährlich am 8. Mai den „Nobelpreis“ für die dänische Archäologie vergibt. 2003 wurde Klaus von der SDA-Sammenslutningen af Danske Amatørarkæologer (Vereinigung Dänischer Amateurarchäologen) zum Archäologen des Jahres ernannt.
Klaus schreibt in dem bevorstehenden Buch über die Bornholmer Amateurarchäologen / DBA 25 Jahre „De første og største Fund“ (Die ersten und größten Funde), wie er 1983 in Sjælegårdsmosen in Olsker eine fast 6000 Jahre alte Feuersteinaxt fand. Die Entdeckung war sein Einstieg in die Archäologie und eröffnete ihm eine ganz neue Welt. 1985 fand er die große Grabstätte aus den 600er – 700er Jahren bei Sandegård in Østerlars. Ein Fund, der lange als sein Lebensfund galt, war der Pæregårdsskatten in Olsker, einer der größten Silberschätze der späten Wikingerzeit. Heute ist er im Bornholms Museum ausgestellt. Aber im Jahr 2001 wurde der Fund von der „Bürgermeister“-Kette oder dem „Krämmerhuset“ aus Fuglesangsageren, die Teil der zentralen „Sorte Muld“ sind, übertroffen. Klaus hat zahlreiche schöne Funde auf seiner Liste, viele davon in Gold – so sehr viele, dass er von den anderen Detektorgängern als „Goldenes Schwein“ bezeichnet wird. Klaus hat eine fantastische gute Laune und ein unglaubliches Engagement – er freut sich jedes Mal über alle neuen Funde – zuletzt einen Schatzfund und ein Siedlungsgebiet in Kobbegård in Østerlars.
Im Frühjahr 2011 begann Klaus mit Niller im Mittelalterzentrum Bornholms als Geschichtskommunikator. Klaus hat ein natürliches Talent, um die Geschichte zu vermitteln. Er brennt so stark als Kommunikator, dass jeder sehen kann, dass es sich um eine reine leidenschaftliche Seele handelt.
1995 half Klaus bei der Gründung des Vereins De Bornholmske Amatørarkæologer und wurde 20 Jahre lang der angesehene Vorsitzende des Vereins. Obwohl er inzwischen nicht länger Vorsitzender ist, ist er in den Medien noch sehr präsent und unternimmt große Anstrengungen im Kreis der Freiwilligen, die 2019 dem Bornholms Museum geholfen haben, den Tempelhof auf Sorte Muld zu untersuchen.
Seit 1956 vergibt die Bornholm Historical Society nicht jedes Jahr, sondern fast jedes Jahr den Bornholm-Preis. Klaus Thorsen ist Empfänger Nummer 61 der Auszeichnung.
von
Günter Schwarz – 06.09.2020
Fotos: De Bornholmske Amatørarkæologer