Der Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Fischerei, Mogens Jensen (Akternativet), weihte eine Einrichtung ein, die Gras in Schweinefutter verwandelt und damit die Umwelt schützen soll. Der Minister hat hohe Erwartungen an ein Experiment in Vestjylland (Westjütland) mit der Bioraffinierung von Gras.

Die Anlage, die Kleegras in Eiweißfutter umwandeln soll, befindet sich im Herrenhaus Ausumgaard zwischen Struer und Holstebro, und am Freitagnachmittag war der Fachminister für die offizielle Einweihung angereist.

„Es ist eine Technologie, die eine enorme Bedeutung haben kann. Ich bin sicher, dass wir hier ein Konzept haben, das auf viele andere Betriebe im Rest Dänemarks ausgedehnt werden kann – und das auch in viel größerem Maßstab“, sagte Mogens Jensen.

Dänemark importiert jedes Jahr 1,5 Millionen Tonnen Soja, das unter anderem als Schweinefutter verwendet wird. Das Soja stammt hauptsächlich aus Südamerika und es ist ein Verkehr, der eine große Menge CO₂ ausstößt. Gleichzeitig werden durch die Produktion von Soja große Regenwaldflächen am Amazonas gefällt.

Nach Angaben des Ministeriums für Umwelt und Ernährung muss Soja auf einer Fläche angebaut werden, die die Göße Sjællands (Seelands) entspricht, um die dänischen Importe abzudecken. Das Ziel ist, dass das weitaus nachhaltigere dänische Gras einen großen Teil des importierten Sojas ersetzen kann.

„In den Gourmet-Restaurants im ganzen Land hat die neue nordische Küche es in den letzten Jahren für uns Menschen modern gemacht, Lebensmittel aus lokalen Zutaten zu essen. Und jetzt sind die Tiere an der Reihe. Mit Hilfe der Anlage, die wir heute hier einweihen, werden dänische Tiere künftig ihre Proteinzusätze aus dänischem Gras anstatt aus südamerikanischem Soja beziehen. Seit Jahrhunderten genießen Wiederkäuer wie Rinder und Schafe die Nahrung der üppigen Weiden. Aber das Neue ist, dass mit Hilfe der Bioraffinierung es auch Tieren wie Schweinen und Hühnern möglich ist, die Proteine zu verdauen“, sagte der Minister.

Neben Ausumgaard sind Vestjyllands Andel, SEGES und R & D Engineering & Automation an dem Projekt beteiligt. Das Ministerium für Umwelt und Ernährung hat 14 Mio. Kronen (1,88 Mio. Euro) aus dem GUDP-Pool für die neue Anlage bereitgestellt. GUDP steht für Grønt Udviklings- og Demonstrationsprogram (Grünes Entwicklungs- und Demonstrationsprogramm).

von

Günter Schwarz – 06.09.2020

Foto: Ausumgaard