Tausende demonstrierten für das Klima: „Wir müssen Druck auf die Politiker ausüben“
In Silkeborg und anderen Großstädten Dänemarks waren die Menschen am Samstag auf den Straßen, um auf das Klimaproblem aufmerksam zu machen, das ihrer Meinung nach während der Coronakrise nicht vergessen werden sollte.
Corona beschäftigt derzeit viele Politiker, Medien und Dänen. „Aber sie sollte nicht alles überdecken“, klingt es von den Menschen hinter des Folkets Klimamarch (Volks-Klimamarsch), die am Samstag in mehreren großen Städten des Landes stattfanden, darunter auch in Silkeborg.
„Die aktuelle Koronakrise darf keine Verschiebung der Klimaschutzmaßnahmen bedeuten. Stattdessen sollte es ein klares Beispiel dafür sein, dass wir als Weltgemeinschaft tatsächlich in der Lage sind, uns innerhalb weniger Augenblicke anzupassen, wenn es wirklich darauf ankommt“, schreiben die Organisatoren in einer Pressemitteilung.
Die Organisatoren bestanden aus einer Gruppe von Freiwilligen der Den Grønne Studenterbevægelse (Die Grüne Studentenbewegung), der Bedsteforældrenes Klimaaktion (Großelterns Kimaaktion), der Extinction Rebellion (Rebellion gegen das Aussterben), der Mellemfolkeligt Samvirke (Mitbürger Zusammenarbeit) und von Gladere Gadere. Und die Demonstration am Samstag hatte einen klaren Zweck. „Wir sind heute hier versammelt, um Druck auf unsere Politiker, die Kommune und die nationale Regierung auszuüben“, sagte Ida Torpe Thorhauge von der Den Grønne Studenterbevægelse am Samstag.
In Silkeborg bildeten die Demonstranten einen Ring um Silkeborg Langsø, wo es möglich war, die Corona-Entfernungsbeschränkungen einzuhalten.
Die Organisationsgruppe hinter Folkets Klimamarch in Aarhus veranstaltete eine zweiteilige Veranstaltung: zuerst einen Workshop, in dem unter anderem Gesichtsmasken dekoriert wurden, und dann gingen sie gemeinsam durch die Straßen in Aarhus und endeten am Rathaus. Der Mund-Nasen-Schutz-Workshop war nach Angaben der Veranstalter eine direkte Einladung an die Teilnehmer, Schutzmasken zu tragen, und indem sie Slogans und Nachrichten darauf schrieben, mussten die Teilnehmer ihre Parolen nicht hinausschreien.
In Aarhus gab es auch in Abständen von zwei Metern deutliche Markierungen mit Kreide auf dem Boden, damit sich die Teilnehmer leichter visuell über den Abstand zueinander orientieren konnten. Der Marsch selbst fand in zwei Reihen mit einem guten Abstand statt, und durch jede Reihe führte ein Seil mit Markierungen von zweiten Metern für jeden – auch um einen guten Abstand zueinander zu gewährleisten.
Die Organisatoren des Marsches in Aarhus hoffen, dass mit der Wiedereröffnung Dänemarks nach der Corona das alte klimaschädliche Verhalten begraben wird und stattdessen neue, grüne Ideen begrüßt werden.
Der Volks-Klimamarsch wünscht für 2020
- Grünes und faires Finanzrecht
- 20 Mrd. Kronen (2,69 Mio. Euro) müssen zurückgestellt werden. zum Finanzgesetz für Klimadächer und 5 Milliarden (672 Tsd.) in der Klimahilfe.
- Reduzierung des gesamten klimatischen Fußabdrucks Dänemarks
- Der gesamte Klimafußabdruck Dänemarks muss auch Emissionen aus dem Ausland umfassen, die mit dem Verbrauch der Dänen verbunden sind.
- Insbesondere in Aarhus setzen sie sich dafür ein, dass die gesamten CO₂-Emissionen von Aarhus mit mehr Windkraftanlagen an Land und auf See reduziert werden. Der Verkehrsbeitrag muss um 30% gesenkt werden. Die Landwirtschaft muss dazu beitragen, dass tief liegende Feuchtgebiete und der Wärmeverbrauch in den Haushalten durch bessere Isolierung etc verringert werden muss.
Quelle: Den Grønne Studenterbevægelse, Bedsteforældrenes Klimaaktion, Extinction Rebellion, Mellemfolkeligt Samvirke und Glader Gadere
von
Günter Schwarz – 06.09.2020
Fotos: Den Grønne Studenterbevægelse