Um 11 Uhr heulten die Sirenen – aber längst nicht überall
Mit viel Trara und Tamtam wurde seit Tagen angekündigt, dass heute um 11:00 Uhr in ganz Deutschland die Sirenen heulen sollten, über Warn-Apps sollten entsprechende Meldungen verbreitet werden und auch das Fernseh- und Radioprogramm vieler Sender sollten unterbrochen werden, um Informationen zu den Signalen kund zu tun.
Der erste bundesweite Warntag seit rund 30 Jahren sollte sensibilisieren und die Menschen darauf vorbereiten, falls wirklich einmal eine Katastrophe eintritt. Allerdings war bei uns am Wohnort davon nichts zu hören. Keine Sirene heulte auf, kein Smartphone piepte oder empfing eine Meldung und das ZDF, das bei uns zu der Zeit lief, sendete auch ohne Unterbrechung fröhlich „Notruf Hafenkante“ weiter. Und sicher waren wir nicht die Einzigen, an dem dieser „bundesweite Warntag“ spurlos oder besser geräuschlos vorüber gegangen ist.
Allerdings kann es durchaus viele Gründe für Warnmeldungen geben – Naturkatastrophen wie Stürme, Hochwasser, Waldrände, aber auch Terroranschläge oder die Corona-Pandemie, um damit die Selbstschutzfertigkeiten der Bevölkerung zu stärken. Nach 30 Jahren „Warntag-Abstinenz“ wissen sicher nur noch sehr wenige Menschen die verschiedenen Warnmeldungen richtig zu verstehen und entsprechend einordnen,
Auf Grundlage eines Beschlusses der Innenministerkonferenz wird der bundesweite Warntag ab diesem Jahr jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September stattfinden – aber hoffentlich „klappt dat dann“ demnächt besser, denn wenn uns dieses Mal eine Naturkatastrophe bevorgestanden hätte oder ein uns nicht „wohl gesonnener Terrorist“ uns hätte „etwas Böses“ antun wollen, hätten wir es sicher erst nach unserem Ableben bemerkt, dass Alarm gegeben wurde.
Doch wie hätte dieser Warntag auch zu einem Erfolg werden sollen, denn schließlich wurde dieser Tag NUR 3 Jahre geplant und vorbereitet, was rund 14 Millionen Euro der Steurzahler gekostet hat.
Also, ihr Herren Innenminister, ihr habt noch viel zu tun – denn „dat war wohl NIX!“
von
Günter Schwarz – 10.09.2020
Foto: Archivbild