NGO-Schiff lief in der sizilianischen Hafenstadt Pozzallo mit Migranten ein, die auf einem Tanker der Reederei Mærsk-Tanker gestrandet waren. Am Freitag wurden 27 Migranten vom Tanker „Mærsk Etienne“ auf das unter italienische Flagge fahrende NGO-Schiff „Marie Jonio“ gebracht.

Und jetzt dürfen die 25 Migranten, die von dem NGO-Schiff übernommen wurden, möglicherweise bald an Land gehen. Das teilte die Hilfsorganisation „Mediterranea Saving Humans“ am Samstagabend auf Twitter mit. Es ist die Hilfsorganisation, die zur Rettung der Migranten den dänischen Tanker „Mærsk Etienne“ anlief.

Zwei Migranten an Bord, eine schwangere Frau und ihr Ehemann, wurden schon zuvor an Land gebracht, da der Zustand der Schwangeren durch mehrere Wochen auf See erheblich beeinträchtigt war.

Die Hilfsorganisation schreibt am Samstagabend, dass sie die Erlaubnis erhalten hat, in Pozzallo einzulaufen. Es ist eine Hafenstadt auf der italienischen Insel Sizilien. Der Hafen wurde „aus gesundheitlichen Gründen“ ausgewählt, heißt es in dem Beitrag auf Twitter.

„Nach 40 Tagen ist der Albtraum für die Gestrandeten auf der , Mærsk Etienne‘ endlich vorbei“, schreibt „Mediterranea Saving Humans“ auf Twitter. Es ist allerdings noch nicht klar, wann sie an Land gehen werden. Am Freitag, als sie von der „Mærsk Etienne“ anf die „Marie Jonio“ umzogen, waren die 27 Migranten seit dem 4. August auf dem Mærsk-Tanker gestrandet.

Die Migranten waren von der 21-köpfigen Besatzung in tunesischen Gewässern von einem wegen Motorschadens manövrierunfähigen Boot aufgegriffen worden. Es war Maltas Küstenwache, die den Mærsk-Tanker um Hilfe gebeten hatte.

Seitdem hatten die dänischen Behörden versucht, eine Lösung für die Migranten zu finden. Weder Malta noch Tunesien haben sich jedoch bereit erklärt, sie zu akzeptieren. Nach 38 Tagen war es das medizinische Personal auf des NGO Rettungsschiffes „Maria Jonio“, das feststellte, dass der Zustand der Migranten sofortiges Handeln erforderte.

Laut der Reederei Mærsk-Tankers war die Situation in „Mærsk Etienne“ für die gestrandeten Migranten kritisch. Nicht zuletzt, nachdem drei der Migranten ins Wasser gesprungen waren, um an Land zu kommen.

Die „Mediterranea Saving Humans“ bat zunächst um die Erlaubnis, in Malta landen zu dürfen. Malta lehnte es jedoch ab. Aber jetzt wurde den Migranten in Italien die Erlaubnis erteilt, bald wieder Land unter ihre Füße zu bekommen. Und so wird es in Sizilien sein, das nördlich von Malta liegt.

Laut des dänischen Reedeiverbandes „Danske Rederier“ sind die vielen Tage der Migranten auf dem Mærsk-Schiff der bislang längste Fall von Migranten, die an Bord eines Schiffs der Handelsmarine gerettet wurden.

von

Günter Schwarz – 13.09.2020

Foto: Mærsk-Tankers