(Løkken) – Vor einem Jahr wurde der alte Leuchtturm von Rubjerg Knude ins Land verlegt – sonst wäre er bald verloren gegangen. „Als ich das letzte Mal hier war, gab es nur einen kleinen dünnen Riss, und jetzt können Sie sehen, dass das Fundament auf dem Weg über den Rand ist, 70 Meter am Strand“, sagt Jakob Kofod, Naturführer im Vendsyssel Historiske Museum, zum Rubjerg Knude Fyr.

Zusammen stehen wir am Loch hinter einem alten Mann. Es ist klar, dass der Leuchtturm am Rande der Klippe nicht lange überlebt hätte. Das Fundament, über das Jakob Kofod spricht, stammt von einem Gebäude, das sich direkt vor dem Leuchtturm befand.

Das Rubjerg Knude Fyr in Nordjylland (Nordjütland) an der Nordsee ist einer der Orte in Dänemark, an denen die Auswirkungen des Wetters am deutlichsten sichtbar sind. Die Landschaft ändert sich jedes Mal, wenn der Wind von See her über das Land weht.

„Jedes Mal, wenn ich hierher komme, liegt der Sand auf eine neue Art und Weise. Der Wind kommt hauptsächlich aus dem Westen und trägt den Sand landeinwärts. Der Wind wirbelt und um den Leuchtturm herum treten Turbulenzen auf“, sagt Jakob Kofod. Rund um den Leuchtturm hat der Wind ein Loch gegraben, in dem der Sand zwei Meter tiefer ist als im letzten Jahr. Es sind besonders die Stürme, die die Küste verändern.

„Es kann einen großen Erdrutsch geben, und dann kann auf einen Schlag und von einem Tag zum nächsten fünf Meter oder mehr von der Kante abbrechen“, sagt Jakob Kofod und schnippt mit den Fingern.

Der Leuchtturm wurde vor 120 Jahren gebaut. Zu dieser Zeit war er von den Häusern der Leuchtturmwärter umgeben, und dann war es zuletzt nicht sicher und das Meer mit der Küste kamen immer näher. Die Nordsee ist jedoch ein wunderlicher Nachbar und kaum berechenbar. Deshalb haben sie sich letztes Jahr entschieden, den historischen Leuchtturm zu retten. Mit ausgeklügelter Technik und gründlichen Berechnungen wurde der Schluss gezogen, dass der Leuchtturm frei gegraben und an einen dauerhafteren Standort gerollt werden kann.

Aber auch wenn der neue Standort in den kommenden Jahren nicht ins Meer fällt, wird die Nordsee unerbittlich immer näher kommen. „Wo er jetzt steht, sind es nur 50 Meter senkrecht zur Klippenküste. Mit zwei Metern Küstenverlust pro Jahr kann eine Garantie von nur 25 Jahren gewährt werden“, meint Jakob Kofod.

Der Leuchtturm von Rubjerg Knude Fyr war am 1. August 1968 zum letzten Mal mit seinem 42 km weit strahlendem Leuchtfeuer in Betrieb. Seitdem fungiert er als Touristenattraktion mit einem weitem mit Blick über die Nordsee.

von

Günter Schwarz – 17.09.2020

Foto: Rubjerg Knude Fyr