Orgel in Stralsunder Jakobikirche geweiht
(Stralsund) – Mit einem Festgottesdienst ist am Samstag in Stralsund die Orgel in der Jakobikirche geweiht worden. Damit erklingt erstmals seit Kriegsende wieder eine Orgel in der großen Stadtkirche. Stralsund habe mit diesem Instrument nun ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, so der Stralsunder Organist und Mitglied der Orgelkommission, Martin Rost.
Während das 1741 von dem Stralsunder Bildschnitzer Michael Müller geschaffene barocke Orgelprospekt durch die Einlagerung im Zweiten Weltkrieg zu 85 Prozent erhalten blieb und rekonstruiert werden konnte, musste der Großteil der Pfeifen ersetzt werden, da sie seit Kriegsende verschwunden waren. Die Orgel verfügt über 51 Register und 3246 Pfeifen.
Markus Zoitl richtete die Stimme der neuen Orgel von St. Jakobi ein. Der Österreicher ist im Team der Dresdener Orgelbaufirma Wegscheider als Intonateur der Klangperfektionist. Zoitl selbst bezeichnet die Einrichtung der Orgel als den Höhepunkt seiner Arbeit

Die Stadt feiert das Ereignis in der der Stralsunder Kulturkirche darüber hinaus mit der Stralsunder Orgelwoche. Eine Woche lang laden die drei großen Stadtkirchen zu Konzerten, Matineen, Kinderkonzerten und Orgelführungen ein. Die Kirche bietet bis zu 1000 Besuchern Platz bei Kongressen, Tagungen oder Konzerten.
Die Jakobiorgel hat 2,4 Millionen Euro gekostet. Das Geld kam von Bund, Land, Stadt und verschiedenen Stiftungen. Betreiber der Kulturkirche Stralsund ist das kreisdiakonische Werk Stralsund.
von
Günter Schwarz – 20.09.2020
Fotos: Jakobi Kirche