(Bornholm) – Der Frühling endete als Katastrophe für die Dienstleistungs- und Tourismusbranche, nachdem das Land wegen der Coronaepidemie geschlossen wurde. In diesem Sommer strömten jedoch wieder Touristen nach Bornholm, und nun scheint es der Insel gelungen zu sein, die Touristensaison bis weit in den Herbst hinein zu verlängern.

Der Parkplatz am Hafen von Gudhjem ist am Montagmorgen bis zu einem Punkt gefüllt, der normalerweise nur in der Hochsaison erreicht wird. Zu Beginn des Herbstes gibt es hier auf der Insel ungewöhnlich viele dänische und deutsche Touristen.

„Ich freue mich sehr darüber, denn es war in gewisser Weise das, was wir erwartet hatten, als wir im Frühjahr viele Gäste hatten. Es war nur der Wunsch, dass wir auch einen wirklich starken Herbst schaffen könnten“, sagt Pernille Kofod Lydolph.

Steigende Anzahl der Buchungen dänischer Touristen auf Fähren nach Botnholm

Laut „Destination Bornholm“ beispielsweise wurden in der Kalenderwoche 39 auf der Insel 92 Prozent mehr dänische Buchungen auf den Fähren nach Bornholm vorgenommen als in der gleichen Woche des Vorjahres. Ebenso zeigen die umliegenden Wochen auch viel höhere Buchungszahlen als üblich. „Und das liegt daran, dass wir nicht die Möglichkeit haben ins Ausland zu reisen. Wir haben aber den Wunsch zu reisen, das kommt Bornholm in diesem Zusammenhang offensichtlich zugute“, sagt Pernille Kofod Lydolph.

Steigende Anzahl der Buchungen deutscher Touristen auf Fähren nach Botnholm

Die Monate September und Oktober sind auch bei deutschen Touristen außerordentlich beliebt. In Woche 39 haben sie 42 Prozent mehr Fährbuchungen vorgenommen als 2019.

Die vielen Touristen kommen vor allem der Vermietungsbranche zugute. Das „Dancenter Bornholm“ hat diese Woche 12 freie Häuser zur Verfügung. Im vergangenen Jahr standen zur gleichen Zeit etwa 55 Häuser leer. „In all meinen Arbeitsjahren habe ich noch nie einen solchen September erlebt. Wir freuen uns sehr darüber, aber ich und meine Kollegen sind auch nach einem harten Jahr sehr müde“, sagt Claus Bornemann Carlsen, Abteilungsleiter im „Dancenter Bornholm“.

Die Zahlen von „Destination Bornholm“ müssen mit der Maßgabe aufgenommen werden, dass mehrere Buchungen in diesen Herbst verschoben wurden, nachdem sie im Frühjahr storniert wurden, und dass die genaue Anzahl der Fährpassagiere nach Bornholm etwas anders aussehen wird. Die Anzahl der Fluggäste wird nicht gezählt.

von

Günter Schwarz – 22.09.2020

Foto: Archivbild