Die schwedische Stena Line will bis 2030 die vollbatteriebetriebene Fähre „Stena Elektra“ starten. Die Fähre hat eine Kapazität von ca. 50 Seemeilen mit Batterien, d. h. zum Beispiel zwischen Frederikshavn und Göteborg.

Bis 2030 müssen die Fähren zwischen Frederikshavn und Göteborg mit Batterien fahren können, wenn es nach der Stena Line geht. Das Fährunternehmen ist entschlossen, seine Fähre durch die Entwicklung eines neuen Energiespeichers für sehr große Powerbanks zu elektrifizieren, der in Zukunft für das schnelle Laden elektrischer Fähren von entscheidender Bedeutung sein wird.

Das Projekt wird von der EU kofinanziert und wird unter anderem untersuchen, wie gebrauchte Batterien aus dem Verkehrssektor zur Energiespeicherung in Häfen recycelt werden können. „Dieses ist ein wichtiger Meilenstein in der Elektrifizierung der Schifffahrt. Unser zukünftiges Projekt ,Stena Elektra‘, eine vollelektrische Fähre, gibt es bereits auf dem Plan. Aber um erfolgreich zu sein, müssen wir unter anderem das Problem lösen, wie eine Fähre schnell aufgeladen werden kann. Hier ist die Energiespeicherung in Häfen mit recycelten Batterien eine sehr interessante und nachhaltige Alternative für die Zukunft“, sagt Carl Mårtensson, Pressemanager bei Stena Line.

Bereits 2018 begann die Stena Line mit der Investition in den Batteriebetrieb auf der Fähre „Stena Jutlandica“, die auf der Strecke zwischen Frederikshavn und Göteborg fährt. Die „Stena Jutlandica“ nutzt unter anderem den Batteriebetrieb, um die Bugstrahlruder anzutreiben, die die Fähre in den Hafen steuern.

Das Projekt wird die Möglichkeiten der Wiederverwendung von Lithium-Ionen-Batterien aus der Transport- und Automobilindustrie zur Energiespeicherung in Häfen abbilden und bewerten – zum Beispiel zum Laden einer elektrisch betriebenen Fähre.

Die Zusammenarbeit umfasst mehrere Stena-Unternehmen wie Batteryloop, Stena Recycling, Stena Rederi und Stena Line sowie die Häfen von Göteborg und Kiel und die Registrar- und Klassifikationsgesellschaft DNV GL.

Das Projekt läuft über zwei Jahre und wird von der EU über die Innovationseinheit INEA (Innovations- und Netzwerk-Exekutivagentur) kofinanziert.

„In der Welt der Batterien passiert gerade eine unglaubliche Menge. Es müssen neue Lösungen entwickelt werden, um den künftigen Ladebedarf des Verkehrssektors zu decken, insbesondere wenn wir uns vorstellen, dass die Schifffahrt auf Elektrizität umgestellt wird. Das schnelle Laden einer großen Fähre erfordert in kurzer Zeit eine große Menge an Energie und es ist nicht sicher, ob das Stromnetz sie liefern kann. Hier kommt die lokale Energiespeicherung in den Häfen als gute Lösung ins Spiel“, sagt Rasmus Bergström, Geschäftsführer von Batteryloop.

„Eines ist sicher – die Batterien sind hier, um zu bleiben. Um natürliche Ressourcen zu schonen und das Recycling von Batterien nachhaltig zu gestalten, müssen wir alles tun, um Batterien so lange wie möglich zu verwenden. Unsere Schlussfolgerung ist, dass viele Batterien eine andere Lebensdauer haben können, z. B. Energiespeicher. Wenn wir skalierbare Lösungen finden, die in Hafenumgebungen funktionieren, haben wir in vielerlei Hinsicht eine Win-Win-Situation“, sagt Rasmus Bergström.

Energiespeicherung am Kai kann auch eine alternative Energiequelle für Schiffe in den Häfen sein, wodurch die Treibhausgasemissionen reduziert werden. Die heutigen Fähren von Stena Line sind während ihres Aufenthalts in Göteborg an grüne Landstromversorgung angeschlossen.

Stena Line plant, ihre Fähren batteriebetrieben zu machen.

von

Günter Schwarz – 25.09.2020

Fotos: Stena Line