Die Covid-19-Infektion explodiert in Flensburg nach einer großen Familienfeier in Dänemark
(Flensburg) – 16 Schulklassen und mehr als 400 Menschen in Flensburg befinden sich derzeit nach einer großen Familienfeier in Dänemark in Quarantäne. Die Covid-19-Infektion hat sich in Flensburg und im Landkreis Schleswig-Flensburg nach einer großen Hochzeitsfeier am 11. September in Aarhus mit einem von Flensburg stammenden Bräutigam explosionsartig ausgebreitet.
Derzeit befinden sich mehr als 400 Menschen in der Region Flensburg in Quarantäne und werden auf die Krankheit getestet. Schüler aus 14 verschiedenen Schulklassen sind infiziert, und insgesamt 16 Klassen wurden nach Hause in Quarantäne geschickt. Dieses erklärt der Pressesprecher in Flensburg, Clemens Teschendorf.
„Es ist eine große Aufgabe für uns, in der Infektionskette rückwärts zu gehen und alle zu finden, die nach der großen Familienfeier in Dänemark am 11. September, an der mindestens 25 Personen aus der Region Flensburg teilgenommen haben, Kontakt hatten. Erst 11 Tage nach der Hochzeitsfeier in Dänemark haben wir uns mit der ersten infizierten Person hier in Verbindung gesetzt. Es stellte sich heraus, dass viele Familien mit Schulkindern teilgenommen haben“, sagt der Sprecher.
„In Flensburg gehen die Schulen am Freitag in die Herbstferien, und es ist sehr wichtig, dass wir die Infizierten vorher identifizieren, damit sie die Infektion in den Ferien nicht weiter übertragen“, sagt Clemens Teschendorf.
In den letzten sieben Tagen wurden am Mittwoch in der Stadt Flensburg 22 Infizierte gefunden. Damit liegt die Stadt etwa auf halber Höhe der deutschen Risikolimit von 50 Infizierten pro. 100.000 Einwohner. Die Zahl wird voraussichtlich steigen, wenn die Antworten der mehr als 400 getesteten Personen eintreffen – wahrscheinlich bereits ab Donnerstag.
Überschreitet die Stadt das Risikolimit von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner, kann es sich auf die Reiseaktivitäten der Einwohner in andere Bundesländer und andere Länder auswirken, ebenso wie die Stadt Flensburg auf der Liste der Gebiete des dänischen Außenministeriums stehenwird, in die Reisen nicht empfohlen werden.
„Dieses zeigt nur, wie groß der negative Effekt einer solchen privaten Feier sein kann. Es ist wichtig zu feiern, aber derzeit ist es möglicherweise nicht der richtige Zeitpunkt, wenn man sieht, dass es eine ganze Stadt betreffen kann“, sagt Clemens Teschendorf, Sprecher der Stadt Flensburg.
Seit März dieses Jahres gab es in Flensburg insgesamt 114 Fälle von Corona.
von
Günter Schwarz – 30.09.2020
Foto: Archivbild