(Flensburg) – „Bauen wir eine Schleuse und treten Sie mit Dänemark in einen Dialog darüber“, klang es am Montag bei einem Treffen mit einer Diskussion über steigende Wasserstände und Überschwemmungen im Bereich der Flensburger Förde.

„Flensburg sollte mit Dänemark in einen Dialog treten, um eine Schleuse als Zugang zur Flensburger Förde zu bauen, um sich vor den erwarteten immer heftigeren Sturmfluten und dem Abstieg des Meeresspiegels zu schützen“, sagte der pensionierte Professor Horst Sterr von der Universität Kiel am Dienstagabend, als im Rathaus von Flensburg ein Treffenzum Thema über steigende Wasserstände stattfand.

„Eine Schleuse wäre ein wirksamer Schutz gegen zukünftige Sturmfluten. Sie wird an 99 Prozent der Tage im Jahr offen sein und freie Durchfahrt zur Förde gewähren, und sie wird in einer Förde wie der Flensburger Förde beherrschbar sein“, sagte der auf den Klimawandel spezialisierte Professor und fügte hinzu, dass die Dänen von Anfang an einbezogen werden sollten.

„Aber innovative Lösungen sind nötig“, sagte er und erklärte, dass die Stadt Rostock an der Ostsee weiter östlich in Deutschland ernsthaft über ähnliche Initiativen nachdenke.

Flensburgs Innenstadt ist seit vielen Jahren stark von Überschwemmungen betroffen, und die Stadt arbeitet an verschiedenen Läsungen wie Spundwände im Hafen und den Schutz von Gebäuden.

„Wir müssen alles tun, sonst können wir uns bald von unserer Altstadt verabschieden“, sagte Claudia Tackla Zerfeld, Leiterin der Abteilung für Stadtentwicklung und Klimaschutz in Flensburg, auf dem Treffen.

Flensburg und die Syd- og Sønderjyske Østkystbyer (Süd- und südjütländischen Ostküstenstädte) sitzen bei Sturmfluten und Überschwemmungen im selben Boot. Zuletzt wurden im Januar letzten Jahres Kolding, Aabenraa, Sønderborg und Flensburg getroffen, als eine Sturmflut den Wasserstand Schleswig-Holsteins und Süddänemarks Ostseeküste extrem ansteigen ließ.

von

Günter Schwarz – 30.09.2020

Fotos: Archivbilder