Der dänische Fødevare- og Fiskeriministeren (Minister für Ernährung und Fischerei) Mogens Jensen (Socialdemokraterne), wird die Muschelfischerei auf dänischer Seite der Flensburger Förde nicht verbieten, obwohl die Bürgermeister von Aabenraa und Sønderborg ein Verbot wünschen und beim Minister vorstellig wurden.

Die Flensburger Förde ist von Sauerstoffmangel betroffen. Es ist also so ernst, dass Thomas Andresen, Bürgermeister von Aabenraa, Venstre (Rechtsliberale Partei), und Erik Lauritzen (Socialdemokraterne), Bürgermeister von Sønderborg, den Fødevare- og Fiskeriministeren in diesem Sommer wegen des Problems angesprochen haben. Die Bürgermeister wollten ein Verbot der Muschelfischerei durchsetzen, bei dem der Grund der Förde mit den Fanggeräten größerer Boote abgekratzt wird, aber trotz Protesten wurden ihre Eingaben jetzt abgelehnt, schreibt JydskeVestkysten.

„Die Herausforderung des Sauerstoffmangels gibt es leider nicht nur in der Flensburger Förde, sondern in weiten Teilen der dänischen Binnengewässer – auch in Gebieten, in denen Muscheln nicht gefischt werden. Die Auswirkung der Muschelfischerei auf das Auftreten von Sauerstoffmangel in dänischen Binnengewässern wird von der DTU Aqua im Vergleich zu der Auswirkung der Nährstoffversorgung vom Land als gering eingeschätzt. Daher wird nicht davon ausgegangen, dass es eine biologische Grundlage für das Verbot der Muschelfischerei im Flensburger Förde gibt“, so der Minister.

Der Bürgermeister von Aabenraa hatte gehofft, dass der Umwelt mehr Priorität eingeräumt wird, aber er kann als Kommunalpolitiker der professionellen Reaktion des Ministers nicht widersprechen. „Ich muss mich dem professionellen Schluss beugen. Als Kommune können wir uns dem nicht widersetzen, deshalb nehme ich die Antwort zur Kenntnis“, sagt er.

von

Günter Schwarz – 02.10.2020

Fotos: Archivbild