In Brand geratene Segelyacht gesunken
(Hiddensee) – In der vergangenen Nacht ist es südlich der Insel Hiddensee zu einem dramatischen Rettungseinsatz gekommen, da an Bord einer Yacht ein Feuer ausgebrochen war und die Flammen das gesamte Boot erfassten.
Laut der DGzRS-Seenotretter war ein allein segelnder Skipper am späten Freitagabend kurz vor 22:00 Uhr zwisch Zingst und südlich der Insel Hiddensee unterwegs. Über den Notruf meldete er, er habe Hydraulikprobleme auf seiner elf Meter langen Yacht. Der Mann habe sich dann entschlossen, den Anleger der kleinen unbewohnten Insel namens Bock anzulaufen.
20 Minuten später meldete sich der Skipper um 21:50 Uhr erneut bei den Seenotrettern und schilderte, dass nun das ganze Boot in Flammen stünde und sogar die Festmacherleinen verbrannt seien. In der Folge trieb die brennende Yacht mitten im Schilfgürtel, der Skipper saß auf der Insel fest.
Die DGzRS-Zentrale in Bremen hatte die Crew in Stralsund alarmiert – außerdem rückten die Feuerwehr Stralsund, die Freiwillige Feuerwehr in Prohn, das Technische Hilfswerk und die Wasserschutzpolizei aus. Mit einem Schlauchboot konnten die Rettungskräfte zunächst den Skipper in Sicherheit bringen und brachten ihn nach Barhöft

In der Zwischenzeit sank die Segelyacht aber immer weiter und drohte schließlich auseinanderzubrechen. Nach und nach versank sie vor der Insel. Seenotretter und Feuerwehrleute konzentrierten sich darauf, den Steg zu sichern.
Zum Zeitpunkt der Rettungsaktion herrschten Windgeschwindigkeiten um die 40 km/h und ein halber Meter Wellengang. Letztlich konnte die Yacht den Einsatzkräften zufolge nicht mehr gerettet werden, und sie sank.
Da das Gebiet mitten im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft liegt, wurden vom THW und der Freiwilligen Feuerwehr Prohn rund um den Unglücksort Ölsperren ausgebracht. Der Rettungseinsatz selbst war erst nach 02:00 Uhr in der Nacht beendet.
Es entstand ein hoher Sachschaden. Der Skipper blieb unverletzt.
von
Günter Schwarz – 03.10.2020
Fotos: Feuerwehr Stralsund