Sauerstoffmangel in mehreren Gewässern ist nahe dem höchsten Stand seit 20 Jahren
Laut einem Bericht der Universität Aarhus ist ein immer größeres Gebiet dänischer Gewässer von Sauerstoffmangel betroffen. Der Sauerstoffmangel in dänischen Binnengewässern befindet sich derzeit auf einem Niveau, das zu den kritischsten in diesem Jahrtausend gehört.
Der Meeresboden ist vielerorts sauerstofffrei, und gleichzeitig wird an einigen Stellen das giftige Gas Schwefelwasserstoff vom Boden freigesetzt. Der Sauerstoffmangel hat unter anderem an mehreren Stellen auch rund um Fyn (Fünen) stark zugenommen. Dieses geht aus einem Bericht des Nationalen Zentrums für Umwelt und Energie (DCE) der Universität Aarhus hervor.
Die Gesamtfläche, die im September vom Sauerstoffmangel betroffen war, betrug 4.400 Quadratkilometer. Etwa ein Drittel ist von einem starken Sauerstoffmangel betroffen. Die Gesamtfläche mit Sauerstoffmangel ist etwa 30 Prozent höher als im August und 2,5-mal größer als im September letzten Jahres.
„Damit ist der derzeitige Sauerstoffmangel einer der am weitesten verbreiteten in den letzten 20 Jahren“, heißt es in dem Bericht. Der Sauerstoffmangel auf dem Meeresboden macht es für dort lebende Fische, Pflanzen und Tiere kritisch.
Die Sauerstoffbedingungen haben sich insbesondere in der Bucht von Aarhus, im nördlichen Bælt-Meer, im Lillebælt (Kleiner Belt) und in den südöstlichen Jyllandfjorden (Jütland-Förden), im Storebælt (Großer Belt), in den Gewässern von Småland und im südlichen Kattegat verschlechtert.
Die am stärksten betroffenen Gebiete sind der Mariager-Fjord, der südliche Lillebælt und die damit verbundenen südöstlichen Jyllandfjorde der Sydfynske Øhav (Süd-Fünen-Archipel).
Umweltministerin Lea Wermelin (Socialdemokraterne) bezeichnet die Entwicklung als besorgniserregend. „Immer noch zutiefst besorgniserregende Zahlen. Sauerstoffmangel erstickt das Leben im Meer. Wir sind dabei, nach dem Agrarpaket der Vorgängerregierung aufzuräumen, und haben die Stickstoffregulierung verschärft. Und natürlich müssen wir weitermachen und uns besser um unsere aquatische Umwelt kümmern“, schreibt sie auf Twitter.
von
Günter Schwarz – 03.10.2020
Foto: Archivbild