(Favrskov) – Das Moesgård Museum aus Aarhus Vorort Højbjerg hat das Grabdenkmal Høj Stene von Gudenåen von Vejerslev wieder aufgebaut. Es ist Jyllands (Jütlands) ältestes und vielleicht Nordeuropas größtes seiner Art. „Wir hoffen, dass die Menschen die Geschichte erleben, wenn sie dieses beeindruckende Denkmal besuchen“, heißt es von Peter Studstrup, einem Kulturberater in der Kommune Favrskov, als er das Grabdenkmal beschreibt, das heute in Vejerslev an der Gudenå eingeweiht wurde.

Das Grabdenkmal ist eine Kopie eines Grabdenkmals aus dem Jahr 600 n. Chr.. Es besteht aus 2 bis 4 Meter hohen Steinen in einer 80 Meter langen, spitzen ovalen Formation und wurde früher für Bestattungsrituale genutzt. Und es ist ziemlich ungewöhnlich, dass es jetzt in Favrskov wieder aufgestellt wurde – zumindest wenn man die Leute dahinter fragt.

„Es ist das größte bekannte Grabdenkmal aus der Eisenzeit, das wir kennen“, sagt Abteilungsleiter Lars Krants von der archäologischen Abteilung im Moesgård Museum. Das Steingrabmal ist zusammen mit den mehrere hundert Jahre jüngeren Denkmälern von Jelling die größte ihrer Art auf der ganzen Welt, und es ist der erste Ort, an dem man definitiv nachweisen kann, dass sie als Begräbnisstätte für eine sehr mächtige Person genutzt wurde.

So könnte es ausgesehen haben, als in der Vorzeit eine mächtige Person in Høje Stene begraben wurde

Für den Bürgermeister der Kommune Favrskov ist es etwas ganz Besonderes, dass es in seiner Kommune gefunden und wieder aufgestellt wurde. „Ich denke, es ist eine Attraktion für die Kommune Favrskov. Ich war begeistert, einen solchen Fund bei uns zu machen. Es ist einzigartig“, sagt Nils Borring (Socialdemokraterne).

Archäologen des Moesgaard-Museums haben die Überreste des Grabdenkmals mithilfe von Sonargeräten gefunden, mit denen der Boden untersucht werden kann. In der Mitte der Grabanlage haben Archäologen Gold gefunden, das zeigt, dass das Monument für ein Bestattungsritual für eine besonders mächtige Person – möglicherweise einen König oder eine Königin – angelegt wurde, der oder die zu der Zeit in Midtjylland (Mitteljütland) regierte.

„Es ist ein Grabdenkmal für die höchste Elite, weil es das größte Denkmal ist, das wir haben. Es ist in einer Liga, dass es ein König oder eine Königin gewesen sein muss. Aber wir wissen nicht, wie sie damals hießen“, sagt Lars Krants.

Ab dem 9. Oktober 2020 ist die Anlage für Führungen und Besichtigungen auf eigene Faust geöffnet.

von

Günter Schwarz – 08.10.2020

Fotos: Moesgård Museum