(Moskau / København) – Der dänische Außenminister Jeppe Kofod trifft sich heute mit dem russischen Außenminister, um unter anderem die mehrfache Verletzung des dänischen Luftraums über Bornholm zu erörtern.

Jeppe Kofod und Russlands Außenminister Sergej Lawrow werden heute unter anderem über die Sicherheit im Ostseeraum sprechen, wenn sie sich in der russischen Hauptstadt Moskau treffen, schreibt das Außenministerium in einer Pressemitteilung.

„Wir haben mehrere schwerwiegende Fälle, in denen dänische Interessen auf dem Spiel stehen und in denen es wichtig ist, dass ich sie direkt bei Lawrow anspreche. Dieses gilt insbesondere für die inakzeptable Verletzung des dänischen Luftraums über Bornholm im August. Es ist ein klares Spiegelbild dessen, wie die zunehmende russische Militarisierung in der Ostsee und in der Arktis leider dazu beiträgt, Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit zu schaffen. Es erfordert eine aktive dänische Diplomatie und eine klare dänische Stimme“, sagt Jeppe Kofod.

Die Außenminister werden auch andere wichtige Themen auf der internationalen Agenda erörtern, darunter die Situation in Belarus – und den inakzeptablen Angriff mit chemischem Nervengift auf den russischen Oppositionsführer Alexej Navalny.

„Geografisch gibt es nur die Ostsee zwischen Dänemark und Russland. Aber politisch gibt es viele Fragen – sowohl die Ukraine als auch Syrien und das Völkerrecht – leider besteht eine große Distanz zwischen uns. Aber dennoch sind Russland und Dänemark Nachbarn – und Nachbarn müssen in der Lage sein, miteinander zu sprechen – auch über die schwierigen Themen. Deshalb freue ich mich auch sehr darauf, Lawrow wieder zu treffen und die dänisch-russischen Beziehungen zu erörtern“, sagt Außenminister Jeppe Kofod.

„Ich habe vor dem Besuch einen engen Dialog mit meinen Kollegen in Paris, Berlin und Brüssel geführt und werde am Montag meine EU-Kollegen über meine Gespräche mit Lawrow informieren“, sagt Jeppe Kofod.

Während seines Besuchs in Moskau wird der Außenminister auch mit Vertretern der russischen Zivilgesellschaft zusammentreffen, um die Menschenrechtssituation in Russland zu erörtern. Der Außenminister wird auch mit dem russischen Ko-Vorsitzenden des dänisch-russischen Regierungsrates für wirtschaftliche Zusammenarbeit, dem russischen Verkehrsminister Jewgeni Ditrikh, zusammentreffen.

von

Günter Schwarz – 09.10.2020

Fotos: Archivbild