Dänische Fischer dürfen möglicherweise mehr Plattfische behalten, die sie im deutschen Teil der Ostsee fangen werden. In Zukunft müssen dänische Fischer im deutschen Teil der Ostsee nicht mehr so viele Fische zurück ins Meer werfen.

Ein neues Abkommen zwischen Dänemark und Deutschland wurde dahingehend erweitert, wie viel Fisch die dänischen Fischer zum Verkauf aus deutschen Gewässern mit nach Hause nehmen dürfen. Dieses wird vom Miljø- og Fødevareministeriet (Ministerium für Umwelt und Ernährung) angegeben.

Bisher war vereinbart, dass dänische Fischer, die in deutschen Gewässern in der Ostsee fischen, die Scholle behalten können, die die Fischer fangen. Aber alles andere musste aber zurück ins Meer geworfen werden. Zukünftig dürfen die Fischer jetzt aber auch andere Plattfische als die Scholle halten und zum Verkauf mit nach Hause nehmen. Dieses ermöglicht es den Fischern, mehr Fische zum Verkauf anzubieten, ohne öfter hinausfahren zu müssen.

In diesem Teil der Ostsee ist der Fang und Verkauf von Kabeljau die Hauptstütze vieler Fänge der Fischer. In den letzten Jahren hatten die Fischer jedoch weniger Quoten, um Kabeljau zu fangen. Die Höhe der Quoten wird zwischen Dänemark und den anderen EU-Mitgliedstaaten sowie der EU-Kommission ausgehandelt.

Daher hofft Kim Kær Hansen, Vorsitzender des Fischereiverbandes des Hafens von Klintholm und stellvertretender Vorsitzender des dänischen Fischereiverbandes, dass das neue Abkommen ein wenig von der Wunde aus dem verlorenen Kabeljaueinkommen heilen kann. „In den letzten Jahren haben dänische Fischer unter niedrigeren Quoten für die Hauptart, den Kabeljau, gelitten. Deshalb sei er bei allen Fischen, ihn als Beifang bekommen, willkommen“, sagt er.

Das Abkommen zwischen Dänemark und Deutschland ist zeitlich und quantitativ nicht unbegrenzt. Es gibt eine bestimmte Anzahl von Genehmigungen, die dänische Fischer beantragen können. Die neue Vereinbarung wurde zunächst zu einer Ausführungsverordnung, die nun zur Konsultation ansteht. Die Regierung erwartet, dass die Fischer ihre Anträge ab November einreichen können.

„Es ist eine schwere Zeit für die Fischer in der Ostsee mit sinkenden Quoten und Beschränkungen für die Kabeljaufischerei, aber das Abkommen kann ihnen hoffentlich einen Schub in die richtige Richtung geben“, sagt Fischereiminister Mogens Jensen (Socialdemokraterne).

von

Günter Schwarz – 17.10.2020

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