Dänemarks Dorschquote in der westlichen Ostsee wird um fünf Prozent erhöht und im östlichen Teil um 70 Prozent gesenkt. Die dänischen Fischer dürfen im kommenden Jahr in der westlichen Ostsee etwas mehr Kabeljau fangen als im Vorjahr. Dieses ist klar, nachdem die EU-Fischereiminister gerade eine Vereinbarung über Quoten in der Ostsee für das nächste Jahr getroffen haben.

Fiskeriminister (Fischereiminister) Mogens Jensen (Socialdemokraterne) erklärt sich nach den von ihm als „schwierig und kompliziert“ bezeichneten Verhandlungen zufrieden. „Alles in allem denke ich, dass wir ein gutes Ziel mit einem guten Gleichgewicht erreicht haben, wo wir nachhaltige Bestände und nachhaltige Fischerei sicherstellen“, sagt er und fügt anbei: „Und dann komme ich mit etwas mehr Fisch für die dänischen Fischer nach Hause als geplant.“

Gerade in Bezug auf den Dorsch in der westlichen Ostsee hatte die dänische Regierung im Voraus erklärt, dass eine größere Quote ausgehandelt werden sollte als der Vorschlag der EU-Kommission, der eine um 11 Prozent geringere Quote als im Vorjahr vorsah.

Die Quote in der westlichen Ostsee wurde im nächsten Jahr um fünf Prozent erhöht, was nach Angaben des Miljø- og Fødevareministeriet (Ministeriums für Umwelt und Ernährung) einer Gesamtmenge von 4.000 Tonnen entspricht, die gefangen werden dürfen.

Der biologische Rat des Internationalen Rates für Meeresforschung, Ices, auf den sich die Europäische Kommission stützt, bot die Gelegenheit, die Dorschquote weiter anzuheben. Ices gibt damit eine Zeitspanne für eine nachhaltige Fischerei auf.

Mogens Jensen fällt es schwer zu erkennen, dass Dänemark mehr als 5 Prozent hätte erhalten können. „Der Ausgangspunkt der Europäischen Kommission lag bei minus 11 Prozent. Und wenn sie mit einem Plus von fünf Prozent herauskommen, ist das positiv, und das war es, was erreicht werden konnte“, sagt der Minister.

Die Interessengruppe „Our Fish“ sieht in der größeren Quote nichts Positives. Kampagnenleiter in Dänemark Berit Asmussen nennt das Abkommen einen „durchbohrten Rettungsring“ für die in der Ostsee bedrohten Bestände. „Obwohl die Quote für Kabeljau in der westlichen Ostsee innerhalb des wissenschaftlich vertretbaren Bereichs liegt, hätten die Fischereiminister die Situation des krisengeschüttelten Bestands ernst nehmen und die Quote am unteren Ende der Empfehlungen setzen sollen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

In der östlichen Ostsee hingegen ist der Dorschbestand so stark unter Druck gesetzt, dass die Quote um 70 Prozent gesenkt wurde. Damit wurde dort doe Quote vereinbart, wie von der Europäischen Kommission geplant.

Und für Hering in der westlichen Ostsee wurde die Quote um 50 Prozent gesenkt, was auch dem Vorschlag der Europäischen Kommission entsprach. Beide Kürzungen waren in den Augen des Ministers „notwendig“, da die Fischbestände unter Druck stehen.

von

Günter Schwarz – 20.10.2020

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