(Kiel) – In dieser Woche startet auch in Schleswig-Holstein die bundesweite Befragung zu „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland“ (SKiD) des Bundeskriminalamtes (BKA) in Zusammenarbeit mit den Polizeien der Länder.

Ziel der Studie ist es, Erkenntnisse über das sogenannte Dunkelfeld zu gewinnen: Wie viele und welche Straftaten geschehen tatsächlich, ohne dass sie der Polizei bekannt werden? Darüber hinaus untersucht die Studie weitere wichtige Themenfelder im Zusammenhang mit Kriminalität wie Kriminalitätsfurcht und Bewertung der Polizeiarbeit. Dazu erhalten rund 23.500 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren in Schleswig-Holstein zunächst eine Vorankündigung per Post mit Informationen zur Studie. Einige Tage später folgen dann die Fragebögen, die erstmals auch in Verbindung mit einer TAN-Nummer online ausgefüllt werden können.

Je mehr Menschen sich an der Studie beteiligen, umso belastbarer sind die Ergebnisse, die zusammen mit den Erkenntnissen des Hellfeldes als Basis für eine gezielte Präventionsarbeit und Kriminalitätsbekämpfung dienen sollen. Die Teilnahme ist freiwillig. Die erhobenen Informationen werden anonymisiert und dann zur Analyse an das Bundeskriminalamt weitergeleitet. Die Grundgesamtheit für die Befragung bilden alle in der Bundesrepublik Deutschland in Privathaushalten lebenden Personen, die zum Erhebungszeitpunkt 16 Jahre oder älter sind. Daraus wurde eine bundesweite, proportional zur Bevölkerung nach Bundesland geschichtete Basisstichprobe gebildet, die 28.200 Personen umfasst. Hinzu kommen rund 95.000 Personen mit denen die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen die Stichprobenanteile erhöhen.

„Schleswig-Holstein bringt sich sehr gerne in diese Studie mit ein, weil wir unsere regionale Dunkelfeldforschung auf diese Weise fortsetzen können“, erklärte Dr. Lars Riesner, Leiter der Kriminologischen Forschungsstelle im Landeskriminalamt Schleswig-Holstein (LKA). „Für aussagekräftige Ergebnisse auf Landesebene brauchen wir aber eine größere Stichprobe und haben daher aufgestockt.“

Das LKA führt bereits seit 2015 alle zwei Jahre eine eigene Dunkelfeldstudie durch, zuletzt 2019. Die Kernbefunde dieser Befragung werden in Kürze vorgestellt. Die Studie soll künftig im Rahmen des bundesweiten Projektes fortgeführt werden. „Wir freuen uns, dass es jetzt auch eine Befragung auf Bundesebene gibt“, sagte Stephan Nietz, Ständiger Vertreter der LKA-Amtsleitung und Projektverantwortliche. Diese ermögliche nicht nur eine langfristige Betrachtung des Dunkelfeldes, sondern auch einen direkten Ländervergleich.

Die Inhalte der SKiD-Befragung knüpfen nahtlos an die früheren Befragungen des LKA Schleswig-Holstein an. Künftig soll es alle zwei Jahre eine neue Befragung geben. Kofinanziert wird das Vorhaben aus Mitteln des Fonds für die Innere Sicherheit durch die Europäische Union. Das BKA hat das Umfrageinstitut infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH aus Bonn mit der Durchführung der Datenerhebung beauftragt.

Ausführliche Informationen zur Methodik, zur Erstellung der Fragebögen sowie Einzelheiten für Personen, die befragt werden und Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) finden Sie auf der BKA-Projektseite „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland – SKiD“ unter: www.bka.de/skid.

Quelle: Pressemitteilung des Landeskriminalamts Schleswig-Holstein vom 20.10.2020 um 10:26 Uhr

überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 20.10.2020

Foto: SKiD