Erklärt Dänemark Deutschland zum Risikogebiet?
Deutsche können vermutlich schon bald wieder nur noch mit „triftigem Grund“ nach Dänemark reisen, worunter Urlaubsreisen nicht fallen. Für Schleswig-Holstein gilt das aller Voraussicht nach nicht. Von dänischer Seite gibt es bislang kein offizielles Statement dazu.
Gestern Abend soll es eine Telefonkonferenz zwischen dem deutschen Botschafter in København und dem Auswärtigen Amt in Berlin gegeben haben, in der es auch um die Frage einer möglichen Grenzschließung gegangen sein soll.
Die steigenden Corona-Infektionszahlen in Deutschland sind der Grund, warum die dänischen Behörden möglicherweise eine Einschränkung im dänisch-deutschen Grenzverkehr planen. An jedem Donnerstag bewertet das Statens Serum Institut (SSI) die Reiseempfehlungen und Einreisebestimmungen neu.
Der deutschsprachige Zeitung in Sønderjylland (Südjütland) „Nordschleswiger“ berichtet, dass laut Serum Institut (SSI) – dem dänischen Pendant zum Robert-Koch-Institut – schon bald eine neue Regelung in Kraft treten könnte. Die Grenzen zu Dänemark könnten wie zuletzt im März wieder geschlossen werden.
In Dänemark wird ein Land dann zum Quarantäneland erklärt, wenn im Durchschnitt über zwei Wochen hinweg mehr als 30 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner registriert worden sind. In Deutschland ist dieser Wert bereits überschritten. Sollte Deutschland also tatsächlich von dänischer Seite zum Risikogebiet erklärt werden, dürften deutsche Staatsbürger nur noch mit „triftigem Grund“einreisen. „Triftige Gründe“ zur Einreise sind unter anderem berufsbedingter Pendelverkehr, Geschäftsreisen oder ein Familienbesuch. Urlaubsreisen fallen nicht darunter.
von
Günter Schwarz – 21.10.2020
Foto: Archivbild