Grenzhandel und -verkehr nach Schleswig-Holstein können trotz dänischer Reiseverbote fortgesetzt werden
(København) – Obwohl das Udenrigsministeriet (Außenministerium) Dänen am Donnerstag generell davon abhalten wird, nach Deutschland zu reisen, können der grenzüberschreitende Handel und andere grenzüberschreitende Besuche fortgesetzt werden, solange die Zahl der Infektionen in Schleswig-Holstein gering bleibt.
Aufgrund steigender Infektionsraten können sich die Reiseanweisungen allerdings ändern. Zunächst wird ab Donnerstag von Reisen nach Deutschland generell abgeraten, wenn das Udenrigsministeriet seine wöchentliche Aktualisierung der Risikogebiete veröffentlicht.
Am Mittwoch gab es 48,6 Neuinfektionen pro. 100.000 Einwohner in Deutschland insgesamt. Dieses geht aus den aktuellen Infektionszahlen des Robert-Koch-Instituts in Berlin hervor. Dänemark rät von allen unnötigen Reisen in Länder ab, in denen der Infektionsdruck mehr als 30 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen beträgt.
Bei einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag sagte Erik Brøgger, Direktor des Bürgerdienstes des Udenrigsministeriet, es sei „gleich um die Ecke“ mit einer Reiseempfehlung, die generell davon abrät, nach Deutschland zu reisen. Gleichzeitig bestätigte er, dass für Schleswig-Holstein eine Ausnahme gemacht wird. Es gilt, solange das Land, das seine Nordgrenze mit Dänemark teilt, nicht mehr als 30 neue Fälle pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen zählt. Am Mittwoch lag die aktuelle Zahl für ganz Schleswig-Holstein bei 20,56 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner, berechnet vom Robert Koch-Institut, so dass es noch einen Spielraum bis zur Grenze der 30 gibt.
Erik Brøgger betonte auf der Pressekonferenz, dass Schleswig-Holstein unter das Sondermodell für Grenzregionen fällt, in das auch Schweden in Regionen eingeteilt ist. „Wenn wir morgen die Grenze zu Deutschland schließen und die Infektionszahlen in Schleswig-Holstein angemessen niedrig ist, können wir Schleswig-Holstein weiterhin offen halten, genau wie in den schwedischen Regionen, obwohl die Gesamtinfektionsrate für Schweden zu hoch ist“, sagte Erik Brøgger.

In diesem Fall bedeutet es, dass Bürger aus Schleswig-Holstein nach Dänemark reisen können, wenn sie nicht mit Corona infiziert sind – und dass eine geänderte Reiseempfehlung für ganz Deutschland den Dänen weiterhin die Einreise nach Schleswig-Holstein ermöglicht.
Das Sondermodell für Grenzregionen wurde bereits im Juni eingeführt und gilt, solange die Infektionsrate in den abgedeckten Regionen nicht über 30 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen lag.
von
Günter Schwarz – 21.10.2020
Foto: Archivbild