Vorschlag abgelehnt: Ferienhausbesitzer können 41 Wochen lang weiter vermieten
(København) – Der Erhvervsminister (Minister für Handel und Industrie), Simon Kollerup (Socialdemokraterne), lehnt die zeitliche Beschränkung der Vermietung privater Ferienhäuser auf 35 Wochen nach Rücksprache mit der rechtsliberalen Partei Venstre und Det Konservative Folkeparti ab. Damit können die dänischen Ferienhausvermieter ihre Ferienhäuser weiterhin 41 Wochen im Jahr vermieten.
Dieses erklärt der Erhvervsminister, Simon Kollerup, nachdem seit September ein Leitfaden der Erhvervsstyrelsen (Wirtschaftsbehörde) zur Begrenzung der Ferienwohnungen im Folketing beraten wurde.
„Es ist entscheidend, dass wir den Wunsch nach Leben und Betrieb in unseren kleineren Gemeinden und Städten fördern. Deshalb ist es wichtig, dass wir die richtige Balance finden“, sagt Simon Kollerup in einer Pressemitteilung.
Der Minister hat jetzt ein Richtlinienlimit von 41 Wochen anstelle der ursprünglich von der Erhvervsstyrelsen vorgeschlagenen 35 Wochen festgelegt.
Die Feriehusudlejernes Brancheforening zeigt sich erfreut, dass der Vorschlag der Erhvervsstyrelsen fallengelassen wurde. „Es wäre eine Katastrophe gewesen, eine Kürzung der Vermietungszeit vorzunehmen“, sagt Geschäftsführer Carlos Villaro Lassen.
Es geschieht am Tag, bevor der Minister in Absprache mit den Rechtsliberalen und den Konservativen einberufen wird. Die beiden Parteien haben sich seit der Veröffentlichung des Erhvervsstyrelsen Vorschlags gegen die Beschränkung ausgesprochen.
Der Erhvervsminister sieht auch Probleme mit einer Reduzierung. Ihm zufolge sind viele Geschäfte und Betriebe vom dänischen Tourismus abhängig. „Nach der Finanzkrise haben wir gesehen, dass die Erholung in den größeren Städten relativ schnell erfolgte, während die ländlichen Gebiete zurückblieben. Wir dürfen dieses Muster mit der Krise, in der wir uns gerade befinden, nicht wiederholen“, sagt Simon Kollerup und fährt fort: „Daher würde es ein seltsames Zeichen sein, die Vermietung von Ferienhäusern zu einem Zeitpunkt zu begrenzen, an dem wir den dünn besiedelten Gebieten durch die Coronakrise helfen wollen.
Der Vorschlag der Erhvervsstyrelsen, nur 35 Wochen vermieten zu können, wird insbesondere für den Tourismus erhebliche Konsequenzen haben, heißt es in einer Pressemitteilung. Basierend auf den Konsultationen und Diskussionen wird die Erhvervsstyrelsen nun ihre Leitlinien so ändern, dass die Richtgrenze 41 Wochen statt 35 Wochen beträgt.
von
Günter Schwarz – 21.10.2020
Foto: Archivbild