Auch in Schleswig-Holstein steigt die Zahl der Infektionen, was sich auf die Einreisemöglichkeit nach Dänemark auswirken kann, wenn die Infektionsrate in naher Zukunft hoch bleibt.

Mit einer gewissen Nervosität beobachten Pendler und andere Bewohner der Grenzregion beiderseits der Grenze derzeit, wie sich die Infektionszahlen in Schleswig-Holstein entwickeln.

Die Infektionsrate im deutschen Bundesgebiet hat inzwischen die Grenze von 30 Infizierten pro 100.000 Einwohner erreicht während die Rate im nördlichen Bundesland heute gerade diesen Wert erreicht hat.

In naher Zukunft könnten allerdings die Infektionszahlen in Schleswig-Holstein weiterhin ansteigen und den von Dänemark festgelegten Grenzwert on 30 pro 100.000 Einwohner übersteigen, was zu erheblichen Auswirkungen auf den grenzüberschreitenden Handel und die Pendler in der Region führen würde.

Am Donnerstag gab das Udenrigsministeriet (Außenministerium) bekannt, dass es von unnötigen Reisen nach Deutschland abrät. Die Region Schleswig-Holstein wurde jedoch ausgeschlossen. Dies ist auf die bisher niedrige Inzidenzrate in der Region zurückzuführen, in der der Durchschnitt über einen Zeitraum von 14 Tagen 30 Infizierte pro 100.000 Einwohner nicht überschritten hat.

In den letzten Tagen hat die Zahl in Schleswig-Holstein jedoch auch zugenommen. Am Freitag war die Zahl 25,55. Am heutigen Samstag hat sich die Zahl sogar auf 30,37 Infizierte pro 100.000 Bürger eingeschlichen. Das zeigen neue Zahlen aus dem Robert Koch Institut. Besonders hoch ist der Inzidenzwert in den Kreisen Pinneberg mit 52,2 pro 100.000 Einwohner und Dithmarschen mit 64, 6. In den Kreisen Nordfrieland, Stadt Flensburg, Kreis Schleswig-Flensburg, Kreis Rendsburg-Eckerförde sowie Stadt Kiel, die der dänische-deutschen Grenze nahe liegen, liegt der momentane Inzidenzwert in einem Bereich von 20,1 bis 26,3.

Es steht außer Frage, dass Einreisen aus Deutschland sind ab Mitternacht zu heute, am Samstag, nicht mehr möglich sind – außer die Eireisenden weisen einen negativen Coronatest nach, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Schleswig-Holstein ist als einziges Bundesland von dieser Regelung ausgenommen. Aber es fällt ebenfalls unter dem Einreisverbot, sobald über einen Zeitraum von 14 Tagen der durchschnittliche Inzidenzwert auf über 30 steigt.

Die Zunahme von Infektionen in der Grenzregion wirft Bedenken bei Aabenraas Bürgermeister Thomas Andresen auf. „Dieses sind einige Zahlen, die mich mit Besorgnis erfüllen. Es beruht auf die Tatsache, dass dieses erhebliche Konsequenzen auch für die dänischen Bürger und die Geschäftswelt in der Region haben kann. Ich tröste mich jedoch damit, dass Schleswig-Holstein bisher gezeigt hat, dass es gute Mechanismen und Vorsichtsmaßnahmen hat, die wir auch aus Dänemark kennen. Wir arbeiten alle daran, die Zahlen niedrig zu halten. Ich bin froh, dass es südlich der Grenze sehr gut geregelt ist“, sagt Thomas Andresen.

Derzeit kommt eine Schließung der Grenze nicht in Frage, da nach Angaben des Udenrigsministeriets im Durchschnitt der letzten 14 Tage rund 16 infizierte Bürger pro 100.000 Einwohner in der Region leben. „Nach meinen Informationen bewegen sich die Zahlen in dieser Region langsam in die falsche Richtung. Im Moment habe ich also noch einen kleinen Magendruck und schaue, was die Zeit uns bringt“, sagt Thomas Andresen.

von

Günter Schwarz – 24.10.2020

Fotos: Archivbild