Streitigkeiten über versetzten Wiedervereinigungsstein landen im Stadtrat
Das Technik- und Umweltkomitee der Kommune Sønderborg muss erneut über die Versetzung eines Wiedervereinigungssteins in Nordborg entscheiden. Der Stein wurde im September versetzt, aber diese Entscheidung stieß bei den Bürgern von Nordborg auf Als (Alsen) auf großen Widerstand.
Auf der bevorstehenden Sitzung des Technik- und Umweltausschusses werden die gewählten Vertreter prüfen, ob der Stein zur Wiedervereinigung Dänemarks mit Sønderjylland (Südjütland) in Nordborg zum Nørherredhus zurückkehren soll, wo er seit 1928 stand, bevor er im September dieses Jahres verlegt wurde.
Sie müssen es, weil die Verwaltung mehrere Beschwerden von Einheimischen erhalten hat, nachdem der Stein im September nach Søvænget gebracht wurde, wo er in einem neu errichteten Park steht. Einer der Einheimischen, der sich an die Verwaltung gewandt hat, ist Frede Dominicussen, Mitglied des Gesangsvereins in Nordborg. Er ist es sehr leid, wie die Kommune im Fall des Steins der Wiedervereinigung gehandelt hat.
„Es ist ein sensibles Thema. Zu seiner Zeit half mein Vater, den Stein vom Pøl Strand zu holen. In all den Jahren haben sich die Gesangsvereine Nordborg und Sønderborg darum gekümmert. Der Stein, das Nørherredhus und die Gesangsvereine gehören zusammen“, sagt Frede Dominicussen.
Als der Stein der Wiedervereinigung im September versetzt wurde, geschah dieses mit Genehmigung der Slots- og Kulturstyrelsen (Schloss- und Kulturbehörde). Dennoch besteht Frede Dominicussen immer noch darauf, dass der Stein zum Nørherredhus Hotel in Nordborg gehört. „Im Jahr 2018, als Mette Bock Kulturministerin war, wurden alle 500 Wiedervereinigungssteine in Dänemark unter Schutz gestellt. Der Zweck des Schutzes bestand genau darin, dass sie nicht entfernt, bewegt oder zerstört werden sollten.
Das ist der erste Grund und der zweite ist, dass der Ort am Nørherredhus der historisch korrekte Ort ist. Und drittens stand der Stein an einem Ort, an dem er gesehen wurde. „An dem neuen Standort sieht niemand den Stein, und das ist falsch“, sagt Frede Dominicussen.
Bereits im Mai genehmigte das Technik- und Umweltkomitee das Projekt mit einem neuen Stadtpark am Nordborgsee. Anfang Oktober stimmte dann eine Mehrheit im Technik- und Umweltausschuss dafür, dass der Stein dort am See stehen bleibt, und jetzt steht morgen Mittwoch eine neue Sitzung des Ausschusses an. Hier hofft Tage Petersen, Mitglied des Komitees der Partei Venstre (Rechtsliberale Partei), dass seine politischen Kollegen den Fehler eingestehen. „Jetzt im 100. Jahr der Wiedervereinigung ist klar, dass es Emotionen hervorruft. Ich denke, es wäre schön, wenn wir uns morgen in der Stadtratssitzung entschlössen, den Stein an seinen alten Platz zurückzubringen“, sagt Tage Petersen.
von
Günter Schwarz – 27.10.2020
Foto: Kommune Sønderborg