Harrisleer protestieren gegen AKW-Bauschutt
(Harrislee) – Die Gemeinde Harrislee wehrt sich weiter vehement gegen eine vorgesehene Einlagerung von sogenanntem „freigemessenen“ Bauschutt aus den Abrissarbeiten des AKW Brunsbüttel.
Am heutigen Samstag um 11:00 Uhr fand eine Protestaktion entlang der Zufahrtsstrecke zur Deponie Balzersen auf dem Ellunder Weg statt, die den Unmut der Harrisleer deutlich machte. Doch nicht nur Harrislee ist gegen die Deponierung des Bauschutts aus dem Atomkraftwerk in der Mülldeponie Balzersen, denn auch in der Nachbargemeinde Handewitt stößt es nicht auf Zustimmung.
In der Nachbarkommune Aabenraa nördlich der dänisch-deutschen Grenze, deren Ortsgrenze zu Padborg nur ca. 800 Meter von der Mülldeponie Balzersen entfernt liegt, hat der Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre / Rechtsliberale Partei) bereits die dänische Umweltministerin Lea Wermelin (Socialdemokraterne) eingeschaltet und sie gebeten, diesbezüglich mit der schleswig-holsteinischen Landesregierung Kontakt aufzunehmen, um die Bauschuttablagerung in Harrislee zu unterbinden.
Schleswig-Holsteins Landesregierung mit Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) als zuständigen Umeltminister vertritt dagegen die Meinung, das Material sei nicht radioaktiv und somit ungefährlich. Folglich könnte sie anordnen, dass Harrislee den Schutt aufnehmen muss.
von
Günter Schwarz – 31.10.2020
Foto: Archivbild