Touristen werden nach Hause geschickt, aber dänische Kunden sind südlich der Grenze willkommen
In Schleswig-Holstein sind heute einige neue Corona-Beschränkungen in Kraft getreten. Das Udenrigsministeriet (Außenministerium) rät weiterhin davon ab, nach Deutschland einschließlich Schleswig-Holstein zu reisen, wenn sie keinen erkennbaren Zweck haben. Dennoch ist weiterhin möglich, südlich der Grenze einzukaufen. Und von Flensburg aus werden dänische Kunden mit „herzlich wilkommen“ begrüßt.
Es ist zumindest unproblematisch, wenn Dänen zum Einkaufen kommen. „Alle, die nach Flensburg kommen und einkaufen, sind natürlich immer noch willkommen“, sagt der Sprecher der Stadt Flensburg, Clemens Teschendorf.

Clemens Teschendorf weist jedoch darauf hin, dass man sich bewusst sein muss, dass das Udenrigsministeriet empfiehlt, alle unnötigen Reisen nach Schleswig-Holstein zu vermeiden. Wenn die Dänen immer noch dorthin reisen, wird Ihnen dringend empfohlen, einen Corona-Test durchzuführen und 14 Tage lang in Qurantäne zu gehen, wenn sie zurück nach Hause kommen.
„Der Grenzhandel und andere Geschäfte dürfen weiterhin geöffnet bleiben, damit die Wirtschaft weiter läuft“, sagt Clemens Teschendorf. „Einkaufen, es ist etwas, was die Leute tun, indem sie in ein Geschäft hineingehen und etwas kaufen, und dann gehen sie wieder hinaus. Es ist nicht etwas, wo größere Gruppen zusammen stehen oder sitzen“, sagt er.
Die Regierung von Schleswig-Holstein versucht, alle sozialen Aktivitäten einzustellen, und hat daher beschlossen, alle Bars, Restaurants, Museen, Schwimmbäder, Fitnessstudios usw. zu schließen. Für das indische Restaurant von Ali Tulat in Flensburg bedeutet es, dass das Restaurant nur zum Mitnehmen außer Haus liefern kann, so wie es auch viele dänische Restaurants während der Schließung Dänemarks im Frühjahr getan haben. Ali Tulat sagt, das Herunterfahren sei kein Problem. „Wenn es so ist, ist es so wie es ist. Corona ist überall auf der Welt.“

Die Hotels sind ab heute auch für alle Touristen geschlossen. Dieses bedeutet, dass jeder, der in einem Hotel übernachtete, das Hotel am Montag verlassen musste. Dieses gilt jedoch nicht für Touristen auf den Inseln, die bis Donnerstag unterschiedliche Fristen haben.
Ein Kommentar von einem der vielen Hotelbesitzer in Flensburg zu bekommen, war nicht möglich. Keiner von ihnen wollte darüber sprechen – eine der Erklärungen war, dass sie zunächst einmal eine volle Übersicht darüber haben wollen, was die neuen Beschränkungen für sie bedeuten, bevor sie sprechen.
Auf den Straßen von Flensburg nehmen die Bürger der Stadt die Einschränkungen ruhig auf. „Wir sind nicht eingesperrt. Nennen wir es eine kleine Sperre“, sagt Michael aus Hamburg. Auch der in Flensburg lebende Thomas Heilos hat keine bessere Lösung als die der Landesregierung.

„Die Reduzierung des sozialen Kontakts ist wirklich schwierig. Ich würde den Politikern nicht sagen können, was sie sonst noch tun sollen“, heißt es von ihm.
von
Günter Schwarz – 02.11.2020
Fotos: TV Syd