Dänen fühlen sich frei, südlich der Grenze zum Einkaufen zu fahren. Wenn sie weniger als 24 Stunden in Schleswig-Holstein bleiben, gilt laut den Grenzgeschäften Poetzsch und Fleggaard die Regelung für den Coronatest und Quarantäne nicht. Das Busunternehmen „Iversens Busser“ aus Ribe hat sich darauf eingerichtet, Dänen zum Grenzeinkauf zu fahren.

Bürger Dänemarks können nach Schleswig-Holstein reisen, wenn der Aufenthalt nicht länger als 24 Stunden dauert. Das Bundesland Schleswig-Holstein hat diese Ausnahme von den Quarantäneregeln für dänische Bürger eingerichtet. Und mehrere Grenzgeschäfte nutzen es.

Obwohl die dänischen Behörden von allen Reisen nach Deutschland abraten, ist es nur eine Empfehlung. Der Grenzpavillon Poetzsch will deshalb immer noch, dass die Dänen kommen. „Die Grenze ist nicht geschlossen! Wir sind noch offen und ja, sie können gerne zum Einkaufen kommen“, schreibt der Grenzladen auf seiner Facebook-Seite.

Mit der Öffnung der schleswig-Holsteinischen Behörden für Kurzreisen über die Grenze lehnt Fleggaard auch dänische Kunden nicht ab. „Sie können weniger als 24 Stunden hier bleiben, da dann die Regeln für Quarantäne und Tests nicht gelten. Zumindest lesen und verstehen wir den Text so“, sagt Lars Mose Iversen, Direktor bei Fleggaard.

Sowohl Poetzsch als auch Fleggaard haben beschlossen, einige ihrer Grenzgeschäfte vorübergehend zu schließen, aber in den noch geöffneten Geschäften können Dänen immer noch für Weihnachten und Neujahr einkaufen, wie Poetzsch auf Facebook schreiben.

Die Busgesellschaft „Iversen Busser“ aus Ribe ist bereit, Dänen am Dienstag zum Grenzeinkauf zu fahren, und unternimmt wie üblich auch Donnerstag und Sonntag Fahrten über die Grenze“, sagt Inhaber Leo Iversen.

„Wenn die Behörden uns den Lebensunterhalt nehmen, müssten sie eine Entschädigung dafür leisten. Ansonsten fahren wir, wenn das Gesetz nichts anderes sagt“, sagt er. „Die Meldungen von Fleggaard sind, dass viele Kunden in Privatwagen anreisen. Ich sehe in diesem Zusammenhang keinen Unterschied zwischen Bussen und Privatautos“, meint Leo Iversen.

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Günter Schwarz – 10.11.2020