(Pinneberg) – Am 20.02.20 kam es in Pinneberg, Beim Ratsberg, zu einem Raubüberfall auf ein 75-jähriges Ehepaar. Die Täter fesselten das Ehepaar im Keller ihres eigenen Hauses, um das Haus zu durchsuchen.

Gegen 10:15 Uhr gaben sich zwei männliche Täter als Paketboten aus. Unter einem Vorwand betraten sie das Haus. Sogleich zwangen sie den 75-jährigen Mann und seine Ehefrau in den Keller zu gehen. Im Keller fesselten die Täter die Hausbewohner und ließen sie dort zurück.

Der 75-jährige Pinneberger konnte sich und seine Frau selbst befreien und die Polizei gegen 11:00 Uhr über den Notruf alarmieren. Die Polizeibeamten koordinierten sofort eine groß angelegte Fahndung mit mehreren Streifenwagen, die ergebnislos verlief.

Die Täter durchsuchten das Haus und entwendeten Schmuck. Sie können wie folgt beschrieben werden: männlich, etwa 1,70 m groß, bekleidet mit Jeans und dunkler Jacke, miteinander sprachen beide russisch. Ein Täter ist dick und 30 bis 35 Jahre alt, er trug ein gelbes Paket bei sich. Der zweite Täter hat einen Oberlippenbart, ist eher hager und 25 bis 30 Jahre alt. Eine dritte russisch sprechende Person wurde von dem Ehepaar lediglich gehört, aber nicht gesehen.

Näheres ist der Pressemitteilung vom 21.02.2020 zu entnehmen:

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/19027/4526739

Im Rahmen intensiver Ermittlungen der Kriminalpolizei Pinneberg erhärtete sich der Tatverdacht gegen einen 46-jährigen Mann aus Hildesheim. Am Donnerstag, dem 4. Juni 2020, lokalisierte die Polizei den Mann in Hannover. Spezialkräfte der Polizei Niedersachsen nahmen den Mann vorläufig fest. Er war erst im Januar 2020 nach einer mehrjährigen Haftstrafe wegen unterschiedlicher Eigentumsdelikte aus dem Gefängnis entlassen worden.

Ermittler der Kriminalpolizei Pinneberg führten ihn am Freitag, dem 5. Juni 2020, auf Antrag der Staatsanwaltschaft Itzehoe einer Haftrichterin am Amtsgericht Itzehoe vor. Diese erließ Untersuchungshaftbefehl wegen des Verdachts des schweren Raubes sowie des Haftgrundes der Fluchtgefahr. Anschließend wurde er einer Justizvollzugsanstalt zugeführt. Die Ermittlungen zu den Mittätern dauern an. Darüber hinaus fanden die Ermittler bei einer Durchsuchung gefälschte Ausweise, die den Tatverdächtigen als Polizeibeamten oder Straßenbauamtsmitarbeiter auswiesen.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/19027/4615482

Im Rahmen der weiteren Ermittlungen ergab sich ein möglicher Tatzusammenhang zu einer weiteren Tat aus dem Jahr 2017 am selben Tatort, bei der ebenfalls das genannte Ehepaar betroffen war.

Am Dienstag, den 30.05.2017, gaben sich drei Männer in zivil als Polizisten aus und stahlen bei einer „Hausdurchsuchung“ Schmuck. Gegen 10:00 Uhr klingelte es an einer Haustür in der Straße „Beim Ratsberg“. Das dort wohnhafte Ehepaar öffnete und sah sich drei Männern gegenüber, die vorgaben, Polizeibeamte zu sein und einen Haftbefehl zu haben. Während zwei der Männer auf das Ehepaar aufpassten, gab der Dritte vor, die Wohnung durchsuchen zu müssen. Kurze Zeit später verließen die angeblichen Polizisten das Haus und erklärten, das Ehepaar würde noch schriftlich von der Polizei hören. Wenig später entdeckte das Ehepaar, dass Schmuck entwendet wurde.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/19027/3649188

Zudem gab es mindestens zwei ähnlich gelagerte Taten in Grömitz am 19.06.2017 und in Teugn (Bayern) am 11.07.2017.

Derzeit ist die Identität der weiteren Täter unklar. Der 46-jährige Festgenommene scheidet für die Taten aus 2017 aus, da er sich zu dieser Zeit in Haft befand.

Zwischenzeitlich liegt den Ermittlern ein Phantombild des mutmaßlichen Haupttäters aus den Überfällen aus dem Jahr 2017 vor.

Die Staatsanwaltschaft Itzehoe hat für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung von bis zu 2.500 Euro ausgelobt.

Die Beamten bitten um Hinweise, wo der Festgenommene und die auf dem Phantombild abgebildete Person möglicherweise noch in Erscheinung getreten sind. Wer kann weiterhin Angaben zur Identität des Mannes auf dem Phantombild machen?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei in Pinneberg unter 04101 2020 entgegen.

Quelle: Pressemitteilung der Polizeidirektion Bad Segeberg vom 12.11.2020 um 12:31 Uhr

überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 12.11.2020

Fotos: Polizeidirektion Bad Segeberg