Der dänische Impfstoffhersteller „AdaptVac“ ist bereit, im Januar den Coronavina-Impfstoff an Menschen zu testen. Das Projekt wird dafür Mittel bereitgestellt bekommen.

Das dänische Impfstoffunternehmen AdaptVac gab bekannt, seinen Corona-Impfstoff im Januar 2021 in einem Versuch an Menschen testen zu wollen. „AdaptVac“ arbeitet seit März an einem Impfstoff, als das Unternehmen von der EU einen Zuschuss von 20 Mio. Kronen (2,69 Mio. Euro) erhielt. „Dies ist ein großer Meilenstein“, sagt Adam Sander, Lektor an der Universität København und Leiter von „AdaptVac“.

„Wir glauben, dass wir einen der besten Impfstoffe der Welt haben“, sagt er zu Danmarks Radio. Bis zur Entwicklung eines Impfstoffs ist es noch ein langer Weg, und „AdaptVac“ liegt derzeit weit hinter den Unternehmen zurück, die bei der Entwicklung eines Impfstoffs führend sind.

Insgesamt befinden sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 48 Impfstoffe in der Entwicklung, die den Punkt erreicht haben, an dem sie an Menschen getestet werden. 11 der Projekte sind so weit fortgeschritten, dass sie sich in der letzten und entscheidenden von drei Phasen befinden, die man bei der Entwicklung eines Impfstoffs oder eines anderen Arzneimittels durchlaufen muss.

Darüber hinaus befinden sich 164 Projekte in der präklinischen Phase, in denen Tiere getestet werden. In dieser Phase befindet sich das Projekt von „AdaptVac“. Der nächste Schritt für „AdaptVac“ besteht darin, den Impfstoff an einer kleinen Gruppe von Menschen in Deutschland und den Niederlanden zu testen. Neben dem harten Wettbewerb auf dem Markt für Impfstoffentwicklung muss auch mehr Geld gesammelt werden, wenn der Impfstoff von „AdaptVac“ vollständig entwickelt werden soll.

Im Juli hat „AdaptVac“ mit der dänischen Biotech-Gruppe „Bavarian Nordic“ eine Kooperationsvereinbarung über die Entwicklung eines Impfstoffs geschlossen. Wenn er vollständig entwickelt werden soll, wird es einen Betrag von bis zu zwei Milliarden Kronen (Euro) erfordern, und die „Bavarian Nordic“ hatte bisher Schwierigkeiten, das Geld aufzutreiben.

von

Günter Schwarz – 16.11.2020

Foto: Archivbild