(Anklam) – In den vergangenen Monaten ist es in Anklam immer wieder zu Sachbeschädigungen durch Graffitis gekommen. Sogar die Stadt selbst hatte eine Belohnung zur Ergreifung der Täter ausgesetzt. Nun ermittelte die Kriminalpolizei gegen sechs Tatverdächtige im Alter von 15 bis 21 Jahren. Es handelt sich um Sachbeschädigungen in 37 Fällen mit einem Schaden von mehr als 18.000 Euro.

Seit Februar dieses Jahres führte die Kriminalpolizei Anklam die Ermittlungen wegen vermehrter Sachbeschädigungen durch Graffiti. Im Frühjahr ist es zunächst einmal gelungen, zwei Täter im Alter von 15 Jahren auf frischer Tat – einer Schmiererei an einem Wohnhaus in der Friedländer Straße – zu stellen und im Zuge dessen einen weiteren 16-jährigen Mittäter zu ermitteln. Im Rahmen der Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen drei weitere Täter zwischen 18 und 21 Jahren.

Wenig später kam es zu drei Durchsuchungen von zwei Wohnungen, bei denen – neben Betäubungsmitteln – auch mehrere Tatmittel im Zusammenhang mit Graffitischmierereien sichergestellt werden konnten. So wurden neben Farbspraydosen unter anderem auch Vorlagen für Graffitis, Masken und Schreibblöcke aufgefunden. Auch aufgrund der personalisierten Tags, die die Täter stets verwendeten, konnten nun der Staatsanwaltschaft eindeutige Beweise vorgeleget werden.

Bei den Tags handelt es sich um das Pseudonym eines Writers, also des Graffiti-Sprühers. Sie sind also eine Art Unterschrift. Weitere Gegenstände wurden bereits sichergestellt, nachdem es im Juni zu einer gefährlichen Körperverletzung gekommen war. Nach einer Auseinandersetzung zwischen zwei 18-Jährigen und einem 17-Jährigen im Stadtpark Anklam wurde der 17-Jährige mit einem Messer schwer verletzt.

Zu dem Zufallsfund kam es im Rahmen einer wenige Tage später durchgeführten Durchsuchung in der Wohnung eines der beiden 18-Jährigen. Bei diesem 18-Jährigen fand noch eine zweite Wohnungsdurchsuchung im Oktober statt. Im Zuge dessen zeigte sich der Beschuldigte teilgeständig. So soll er unter anderem für die Schmierereien an der Mehrzweckhalle „Volkshaus“ Anklam und auf dem Gelände eines Gymnasiums in der Leipziger Allee im März sowie auch für mehrere Graffitis in der Keilstraße, an einem Supermarkt in der Friedländer Straße und auch im Bereich des Bahnhofgeländes im April verantwortlich sein.

Gegen den an der Körperverletzung beteiligte zweite 18-Jährige wird ebenfalls im Verfahren wegen Sachbeschädigungen durch Graffiti ermittelt.

Die Ermittlungsergebnisse wurden nun zur weiteren Entscheidung an die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg abverfügt.

Quelle: Pressemitteilung der Polizeiinspektion Anklam vom 20.11.2020 um 13:41 Uhr

überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 2020.11.2020

Foto: Polizeiinspektion Anklam