(Bornholm) – Zum zweiten Mal in nur zwei Wochen wurde auf Bornholm ein gestrandeter Schweinswal gefunden. Schweinswale sind eine Seltenheit in Bornholm, daher ist es bemerkenswert, wenn hier erneut ein toter Schweinswal gestrandet ist.

Am gestrigen Mittwoch wurde in Stampen südlich von Rønne ein toter Schweinswal gefunden. Es ist erst zwei Wochen her, seit das letzte Mal passiert ist. „Dass sie an den Stränden am selben Küstenabschnitt angetrieben wurden, ist wahrscheinlich auf Wind und Strömung zurückzuführen, die die Schweinswale möglicherweise weit getrieben haben“, heißt es in der Einschätzung der Biologin Line Kyhn.

Was bei angespülten Schweinswalen besonders interessant ist, liegt daran, dass es von der gefährdeten Population der baltischen Schweinswale nur noch ca. 500 Tiere gibt. Baltische Schweinswale unterscheiden sich genetisch und morphologisch von den Belt-Schweinswale in dänischen Gewässern und bilden daher ihre eigene Population.

Während der Paarungszeit, wenn der Schweinswal in der östlichen Ostsee bleibt, gibt es keine Überschneidungen mit den Schweinswalen am Belt. Im Winter ab November gibt es dagegen eine Überschneidung zwischen den beiden Populationen, wenn sich der Baltische Schweinswal nach Westen bewegt. Sie halten sich also im Winter in der südwestlichen Ostsee; um Bornholm, Südschweden und in Richtung Ostfalster, Sjælland (Seeland) und Møn auf.

„Da es nur noch so wenige Baltische Schweinswale gibt, ist es unglaublich wichtig, auch tote Tiere zu untersuchen, um Informationen über ihr Leben, ihre Krankheiten, ihre Fortpflanzungsfähigkeit und ihre Todesursache zu erhalten“, sagt Line Kyhn von der Aarhus Universitet.

Der Schweinswal wird nun mit Hilfe von Privatpersonen an die Aarhus Universitet geschickt.

von

Günter Schwarz – 26.11.2020

Foto: Aarhus Universitet