(Varde) – Die Theatergruppe „7kanten“ in Varde wird mitten in der Coronakrise 50 Jahre alt. Vardes Sommerspiele wurden abgesagt. Aber jetzt werden die Kostüme der Gruppe in einer neuen Ausstellung lebendig. In Janderup arbeiten bis zu 35 Freiwillige im „7kanten“-Team. Hier treffen sie sich 2-3 mal pro Woche, um die Kostüme der Theatergruppe zu präsentieren.

„Dies ist ein Geisterkleid, das wir für eine Aufführung der Neuen Oper in Esbjerg angefertigt haben“, sagt Lisbeth Bossen und zeigt auf ein weißes transparentes Kleid mit Lichteffekten darin.

Die Näherinnen denken kreativ unter der Leitung von Agnethe Vestergaard Pedersen. „Ja, ich bin die ,Einpeitscherin’“, lacht sie.

Sie denken kreativ. Die Näherinnen. Unter der Leitung von Agnethe Vestergaard Pedersen. „Ja, ich bin der ,Einpeitscherin’“, lacht sie.

„Wir gehen keine Kompromisse ein“

Wir sind im Museum Frello in Varde. Hier eröffnete am Freitag eine Ausstellung zum Jahrestag des „7kanten“ mit Schwerpunkt auf den Kostümen. Die Fotografin Line Tausen aus Esbjerg hat eine Reihe von menschenhohen Fotos von Schauspielern in sehr unterschiedlichen Kostümen gemacht – von der Prinzessin über die mittelalterliche Frau bis zum Hippie. Die Kostüme gehen fast alle durch die Hände der 35 Näherinnen.

Die Stoffe werden oft in London gekauft. „Wir gehen bei nichts Kompromisse ein“, sagt die Näherin Lisbeth Bossen.

Kostüme können übersehen werden

Dabei werden die Kostüme oft übersehen. „Aber das verursacht in mir ein Achselzucken, denn das heißt, die Kostüme haben die Geschichte nicht „übernommen“. Die Kostüme sollten sicherstellen, dass die Geschichte zusammenhält und dass die Schauspieler sich in der richtigen Stimmung fühlen“, sagt sie.

Das „7kanten“ hatte – wie so viele andere Kulturinstitutionen – ein schreckliches Jahr 2020. Die Varde Sommerspiele, die jedes Jahr eine große Veranstaltung mit 20 bis 30.000 Zuschauern ist, musste abgesagt werden. Aber das „Fyrtøjet“ (Leuchtturm) im nächsten Sommer wird zu sehen sein, wenn die Corona es erlaubt.

Aber auch die lukrative Verleihung von Kostümen hat einen wirtschaftlichen Einfluss auf die Theatergruppe. Das „7kanten“ hat normalerweise Einnahmen von rund 200.000 Kronen (26.900 Euro) pro Jahr. In diesem Jahr liegt es deutlich unter 50.000 Kronen (6.700 Euro). „Derzeit gibt es nicht viele Kostümpartys“, sagt Agnethe Vestergaard Pedersen.

Die Kostümpartys fehlen. Sie brachten ein gutes Einkommen für das Nähstudio.

In der Ausstellung befindet sich hinter einem schwarzen Tuch ein geheimer Raum. Hier können Sie sehen … nein, Sie sollten es besser selbst erleben – aber das Wort mysteriös ist wahrscheinlich ziemlich zutreffend. Sowohl was Sie sehen als auch was Sie hören können.

Die Ausstellung ist bis zum 17. Januar im Museum Frello in Varde zu sehen.

von

Günter Schwarz – 05.12.2020

Fotos: 7kanten