(Skagen) – Derzeit bedecken viele tausend Seesterne die Küste auf einer 100 Meter langen Strecke am Sønderstrand in der Nähe von Skagen. Es war ein spektakulärer Anblick, auf Joan Brink Olsen am Samstagnachmittag zu treffen, als sie zusammen mit ihrem Mann und ihrer Enkelin auf dem Sønderstrand in Skagen spazieren ging.

„Wir hatten das Auto in Grenen geparkt und gingen von dort am Strand entlang in Richtung Det grå Fyr (Der Graue Leuchtturm). Das erste, was wir sahen, waren Seesterne im Wasser, die noch lebten. Aber als wir auf den Strandabschnitt vor dem Leuchtturm kamen, waren plötzlich Tausende von Seesternen aus dem Wasser und an Land“, sagt sie.

Joan Brink Olsen ist in Skagen geboren und aufgewachsen und geht drei- oder viermal pro Woche am Strand spazieren. Aber sie hat noch nie zuvor so viele Seesterne gesehen, die angespült wurden. „Es war wirklich ein seltsamer Anblick, und ich bin wahrscheinlich tausendmal dorthin gegangen, aber ich habe so etwas noch nie gesehen. Aber es war dieses Mal zur großen Freude unseres Enkels!“

„Aber es ist eigentlich nicht so ungewöhnlich, dass viele benthische Tiere am Strand angespült werden“, sagt Kristina Ydesen, Biologin und Entwicklungsleiterin im Nordsøen Oceanarium (Nordsee-Ozeanarium). „Es kann mehrere Gründe geben, warum große Mengen von beispielsweise Seesternen oder Muscheln an derselben Stelle angespült werden. In der Regel ist es ein Zusammentreffen von Strömung und Wind, das die Tiere aufwirbelt und an den Strand spült“, erklärt sie. Und laut Kristina Ydesen ist es auch schon einmal am Sønderstrand passiert.

„Aber genau das, woran es liegt, kann von Zeit zu Zeit schwierig zu erklären sein. Denn wie gesagt, es kann sowohl Wind als auch Wetter sein, aber es kann auch ein Schiff gewesen sein, das Seesterne in seinen Ballasttanks angesaugt hatte und dann die Tanks vor der Küste wieder geleert hat“, erklärt sie.

von

Günter Schwarz – 06.12.2020

Fotos: Nordsøen Oceanarium