(Nyborg) – Nach einem Krisentreffen im Stadtrat von Nyborg in der die Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) das Schlossprojekt abgelehnt hat, bestehen Aussichten auf eine große politische Auseinandersetzung. Das Projekt im Wert von 351 Mio. Kronen (47,177 Mio. Euro) hätte jährlich mehr als 100.000 zusätzlichen Touristen nach Nyborg bringen sollen.

Zehn Jahre Arbeit wurden verschwendet. Das ist die Haltung der Politiker von Nyborg, nachdem eine knappe Mehrheit am Donnerstag im Ausschuss für Umwelt- und Lebensmittelbeschwerden entschieden hat, dass das Schloss Nyborg nicht um 351 Millionen Kronen erweitert werden darf.

Heute Nachmittag hatte der Stadtrat ein Krisentreffen über den Fall, das wahrscheinlich auf dem Tisch des Folketing und vielleicht zu einem Gerichtsverfahren führen wird, denn der Fall kann dem Rat der Kommune nicht nochmals vorgelegt werden. Der Fall wurde mit 4 zu 3 Stimmen abgelehnt.

Die Socialdemokraterne, die rechtsliberale Partei Venstre und der Kommunalvertreter Norman Cleaver befürworteten die Befreiung von den bestehenden Naturschutzbestimmungen, damit das Projekt durchgeführt werden kann, während ein anderer Vertreter der Kommune, Henrik Twilhøj, zusammen mit der Vorsitzenden der Beschwerdekammer, Birgitte Egelund Olesen, der Dansk Folkeparti vertreten durch Knud N. Mathiesen und Palle Andersen Herrild von der Enhedslisten (Einheitsliste) Nein zu dem Projekt sagten.

Dass die Abstimmung der Dansk Folkeparti entscheidend wurde, ärgert den Stadtrat der Partei in Nyborg, Carsten Kudsk. Er hatte jedoch die Gefahrensignale gesehen und macht kein Geheimnis daraus, dass er dem stellvertretenden Vorsitzenden der Partei, Morten Messerschmidt, überhaupt nicht zustimmt, der die Debatte mit einer Reihe von Fragen mitgeprägt hat. Laut Carsten Kudsk wird der Stadtrat nun untersuchen, ob es sinnvoll ist, den Fall vor Gericht zu bringen. Daher wird man den Fall rechtlich prüfen.

Darüber hinaus werden sie sich unter anderem mit der A. P. Møller-Stiftung und Realdania-Stiftung in Verbindung setzen, die die wichtigsten Beiträge zu dem Projekt leisten wollten, für das auch Nyborg 41 Mio. Kronen (5,51 Mio. Euro) bereitgestellt hat.

Der Fall ist auch auf dem Weg zur Kulturministerin Joy Mogensen (Socialdemokraterne) und zum Kulturausschuss des Folketing, dem Hans Chr. Schmidt (Venstre) als Vorsitzender vorsteht.

Quelle: TV2 FYN – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 17.12.2020

Fotos: TV2 FYN