Während große Teile des Landes geschlossen werden, dürfen die Kirchen Gottesdienste abhalten. Dieses gibt Anlass zur Sorge bei den Mitarbeitern der Kirche. Die Weihnachtsgottesdienste sollen nicht ausfallen, obwohl große Teile der Gesellschaft geschlossen werden. Aber es geschieht nicht ganz ohne Sorgen.

„Ich denke, wir sind alle besorgt, dass der Weihnachtsgottesdienst so ein Ereignis sein wird, bei dem man die Hälfte der Anwesenden infiziert“, sagt Christian Roar Pedersen, Pfarrer in den Kirchen Hals und Hou. In der Hals-Kirche sind zwei Weihnachtsgottesdienste mit Platz für bis zu 100 Personen pro Gottesdienst geplant, während der Gottesdienst in der Nachgemeinde Hou 150 Kirchgänger aufnehmen soll – aber Zweifel nagen sowohl an dem Pastor als auch an Kirchenmitarbeitern.

„Wir reden darüber, ob es eine gute Idee ist, ob wir singen sollten, ob wir nicht singen sollten, wie viele wir einlassen sollten, ob wir lieber draußen den Gottesdienst feiern sollten – also denke ich, es war alles an der Reihe, was zu besprechen war, sagt er.

TV2 Nord hat heute Kontakt zu mehreren Mitarbeitern der Dansk Folkekirke (Dänische Volkskirche) in Nordjylland (Nordjütland) aufgenommen, die Bedenken hinsichtlich des Infektionsrisikos äußern und einfach nur die Absage des Weihnachtsgottesdienstes wünschen. Es ist jedoch nicht Sache der Pfarrer oder Kirchengemeinderäte, zu entscheiden, ob Gottesdienste abgehalten werden sollen oder nicht, denn sie müssen die Erlaubnis dazu beantragen.

TV2 Nord hat versucht, einen Kommentar vom Bischof der Diözese Aalborg, Henning Toft Bro, zu erhalten, aber es war nicht möglich. In Hals ist geplant, bis auf weiteres die diesjährigen Weihnachtsgottesdienste durchzuführen. „Wenn es sich am ersten Januar um 100 Infizierte handelt, war das definitiv eine falsche Entscheidung. Aber wir wissen es noch nicht. Und es gibt diese Unsicherheit, und deshalb setzen wir sie mit zitterndem Herzen um, aber wir denken, es ist eine Vertrauenserklärung der Regierung – und deshalb wollen wir zeigen, dass wir in der Kirche verantwortlich handeln“, schließt Christian Roar Pedersen.

Quelle: TV2 NORD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 18.12.2020

Fotos: TV2 NORD