Es ist ein kompliziertes System, das sich um die Impfstoffe in der Region Sjælland (Seeland) dreht. Es ist ein kleiner Stopfen von etwas mehr als einem Milliliter – aber hinter dem kleinen Punkt verbirgt sich eine komplizierte logistische Operation, um sicherzustellen, dass der Impfstoff tatsächlich funktioniert, wenn er in Ihren Körper injiziert wird.

„Es ist ein leicht zerbrechlicher Impfstoff, daher ist es ein komplizierter Prozess“, sagt Bettina Tomczyk, die hinter der logistischen Operation steht, die die Impfstoffe in der Region Sjælland handhaben und anliefern sollen.

Bettina Tomczyk hat die Logistik für die Coronaimpfungen in der Region Seeland geplant.

Die Corona-Impfstoffe werden von dem deutsch-amerikanischen Unternehmen BioNTech/Pfizer in ihrem Werk im belgischen Puurs in der Provinz Antwerpen hergestellt und kamen am frühen Samstagmorgen in einem ganz besonderen Kühlwagen an. Vor allem, weil der Impfstoff bei 80 Grad unter Null gelagert werden muss – und selbst dann nur eine sehr begrenzte Haltbarkeit hat.

„Der Impfstoff muss innerhalb von fünf Tagen nach Erhalt verwendet werden, und wenn wir ihn erhalten, soll er tatsächlich innerhalb von sechs Stunden verwendet werden“, sagt Bettina Tomczyk.

Im Statens Serum Institut werden die Impfstoffe in speziellen Gefriergeräten aufbewahrt, die sie extrem kalt halten.

Der ultrakalte Impfstoff erfordert ganz spezielle Gefriereinheiten. Nach Erhalt in Dänemark werden die Impfstoffe in kleineren Kartons verteilt und dann zu den einzelnen Krankenhausapotheken gefahren. In unserer Region erhalten die Apotheken in den Krankenhäusern Roskilde und Nykøbing Falster die Impfstoffe.

„Die Krankenhausapotheken kümmern sich um die Impfstoffe und auch um das sorgfältig kontrollierte Auftauen der Flüssigkeit. Wenn wir die Impfstoffe übernehmen, sind sie in flüssiger Form – aber dann müssen sie auch innerhalb von sechs Stunden verwendet werden“, sagt sie.

Der Impfstoff wird in Krankenwagen wie diesen mit einem eingebauten speziellen Kühlsystem angeliefert.

Wenn Patienten den Impfstoff unter die Haut bekommen, ist er nicht mehr eiskalt. Und ein paar Minuten bevor er eingeimpft wird, muss er tatsächlich einen anderen Vorbereitungsprozess durchlaufen. „Wir geben den Impfstoffflaschen unmittelbar vor Gebrauch Kochsalzlösung bei. Dann können die Impfstoffe in einer Durchstechflasche fünf Bürgern gegeben werden“, sagt Bettina Tomczyk.

Zwischen den Krankenhausapotheken und der Ankunft an der Impfstelle gab es jedoch einen Transport, bei dem eine Vielzahl von Details berücksichtigt werden müssen, um sowohl die richtige Temperatur als auch die richtige Geschwindigkeit bei den Transporten sicherzustellen. „Wir haben ein spezielles Kühlsystem in unsere Krankenwagen eingebaut – und diese Kühler sind mit einem empfindlichen Thermometer ausgestattet, das die Temperatur der Impfstoffe jederzeit registriert. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird“, sagt Bettina Tomczyk.

Das Impfprogramm in der Region Sjælland wurde wie andernorts auch am Sonntag gestartet. Hier begannen die Impfungen von 1.000 älteren Menschen in 14 Pflegeheimen in den Kommunen der Region – genau wie die Impfungen von weiteren 1.000 Mitarbeitern auf den Coronastationen und in den Notaufnahmen eingeleitet wurden.

Der Impfstoff von BioNTech/Pfizer ist derzeit der einzige zugelassene Impfstoff in der EU. Um optimal zu wirken, muss der Impfstoff nach drei Wochen in Form einer weiteren Impfung verabreicht werden. Ein zweiter Impfstoff von Moderna wird voraussichtlich zu Beginn des neuen Jahres zugelassen. Hier wird jedoch eine einfachere Logistik erwartet, da dieser Impfstoff nur bei normalem Tiefkühltemperatur gelagert werden muss.

Quelle: TV ØST – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 28.12.2020

Fotos: TV ØST