(Kiel) – Am frühen Sonntagabend durchfuhr die Regionalbahn von Rendsburg nach Kiel den Bereich einer Fußgängerbrücke in Kiel-Mettenhof, als der Zugführer in Höhe der Brücke eine Bewegung wahrnahm. Direkt im Anschluss nahm der Zugführer einen Einschlag im Frontscheibenbereich der Trieblok wahr. Er leitete umgehend eine Schnellbremsung ein und kam kurz darauf zum Stehen. Sowohl der 28-jährige Zugführer als auch die insgesamt zehn Passagiere blieben unverletzt.

Um 17:55 Uhr passierte die Regionalbahn mit ca. 110 km/h den Bereich der Fußgängerbrücke. Der Zugführer nahm auf der Brücke noch drei Personen und eine Armbewegung wahr, bevor es zu einem heftigen Einschlag im Frontscheibenbereich der Trieblok kam. Der Zugführer führte eine Schnellbremsung durch. Bisher unbekannte Täter hatten nach jetzigem Ermittlungsstand einen Gegenstand von der Brücke geworfen. Die Scheibe wurde dadurch eingedrückt, jedoch nicht durchschlagen. Dennoch trafen einige Splitter den jungen Zugführer, der glücklicherweise unverletzt blieb, aber einen leichten Schock erlitt.

Trotz sofort eingeleiteter Fahndungsmaßnahmen durch die Beamten des 3. Polizeireviers und der Bundespolizei konnten keine Tatverdächtigen festgestellt werden.

Die Staatsanwaltschaft Kiel und das Kommissariat 11 der Kieler Kriminalpolizei haben Ermittlungen wegen versuchten Totschlags sowie eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr übernommen. Der Triebwagen wurde zur Beweissicherung sichergestellt.

Zeugen, die sich zum Zeitpunkt des Geschehens im Bereich der Fußgängerbrücke aufhielten, werden gebeten, ihre Beobachtungen der Kriminalpolizei Kiel unter 0431 / 160 3333 mitzuteilen. Ebenso werden die zehn Passagiere, die sich im Zug befanden, angehalten, ihre Personalien der Kriminalpolizei Kiel unter derselben Telefonnummer anzugeben.

Quelle: Pressemitteilung der Polizeidirektion Kiel vom 05.01.2021 um 15:29 Uhr

überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 05.01.2021

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