(Tinglev) – In der Betonelementfabrik Contiga kommen die meisten Mitarbeiter aus Deutschland. Am Montag fehlte jedoch ein Teil der 200 deutschen Kollegen des Unternehmens. Sie konnten keinen Coronatest machen, bevor sie am Montagmorgen zur Arbeit erscheinen mussten.

In der Betonelementfabrik Contiga in Tinglev, 12 Kilometer von der Grenze entfernt, kommen die meisten Mitarbeiter aus Deutschland. Und mit den neuen Regeln, nach denen Pendler im Grenzland ein negatives Covid-19-Zertifikat vorweisen müssen, das maximal sieben Tage alt ist, bevor sie die Grenze nach Dänemark überqueren können, ist das Management des Unternehmens seit der Pressekonferenz der Statsministerin am Freitagabend beschäftigt.

„Wir haben das ganze Wochenende damit verbracht, herauszufinden, wie wir uns mit den Mitarbeitern in Verbindung setzen konnten und sie zu einem Test aufzufordern, bevor sie am Montagmorgen auftauchten“, sagt Karsten Rewitz, Geschäftsführer von Contiga.

Aber dennoch wurden am Montagmorgen etwa 25 der 200 deutschen Kollegen des Unternehmens vermisst. „In Deutschland ist es nicht so einfach, einen Test durchführen zu lassen, und viele müssen etwas länger zum Test fahren, da nicht alle unsere Mitarbeiter in Flensburg leben. Daher wäre mehr Zeit wünschenswert gewesen“, sagt Karsten Rewitz.

Und nicht alle deutschen Mitarbeiter bei Contiga hatten so viel Glück, Freizeit zu haben wie Jörg Pötzl-Hollstein. „Für mich lief es ganz reibungslos, aber wo man ohne Termin hinkam, war es ein reines Chaos“, sagt er.

Auch René Normann Christensen, Geschäftsführer von Kohberg, war mit einem anstrengenden Wochenende beschäftigt.

Bei einem anderen großen Unternehmen Kohberg in Bolderslev, nur zehn Kilometer entfernt, kommen auch viele Mitarbeiter aus Deutschland. Aufgrund der geänderten Regeln vom Wochenende fehlten auch dort zahlreiche Kollegen, um Brot zu backen. „Dieses bedeutet, dass wir derzeit keine qualifizierten Mitarbeiter und kein Know-how haben. Außerdem müssen wir zusätzlich Geld bezahlen und Leute beschäftigen, die hier eigentlich nicht arbeiten können. So müssen wir möglicherweise doppelt zahlen“, sagt Geschäftsführer René Normann Christensen.

Ein Test pro Mitarbeiter kostet rund 300 Kronen (40,20 Euro). Kohberg will für seine Mitarbeiter aus dem Süden die Tests bezahlen. Aber er ist mit den Bestimmungen nicht zufrieden: „Es wäre vernünftig, dass keine Kosten entstehen, die der Geschäftswelt, dem Mitarbeiter oder dem Unternehmen auferlegt werden, sondern dass die dänischen Behörden kostenlose Tests zur Verfügung stellen“, glaubt er.

Bei Contiga ist der Anteil deutscher Mitarbeiter so groß, dass sie bei Falck eine Teststation bestellt haben. Sie kommt später in der Woche, um alle Mitarbeiter zu testen, und dann kommt sie allwöchentlich wieder. Das kostet Contiga ungefähr 60.000 Kronen (8.070 Euro) pro Woche. „Wir wären gerne ohne diese Kosten gewesen, hätten aber die Gefahr, dass es Mitarbeiter gibt, die nicht getestet werden. Deshalb zahle ich lieber dafür, um Ruhe im Betrieb zu haben“, sagt Geschäftsführer Karsten Rewitz.

„Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass jeder getestet wurde“, sagt Jörg Pötzl-Hollstein. Und das wissen sie zumindest für die nächsten zwei Wochen bei Contiga.

„Dann rechne ich mit ausreichenden Testeinrichtungen sowohl südlich der Grenze als auch hier in Dänemark, damit die Mitarbeiter problemlos getestet werden können“, sagt Karsten Rewitz.

Für die Mitarbeiter südlich der Grenze und die Unternehmen sind gute Nachrichten auf dem Weg. Kurt Espersen, Direktor der Region Syddanmark (Süddänemark), verspricht, dass für Pendler aus Schleswig-Holstein kostenlose Covid-19-Tests auf dem Weg sind, die zu dem bestehenden in Handewitt noch in Sæd, Pebersmark und Møllehus eingerichtet werden.

„Wir erweitern die in Handewitt eingerichtete Teststation, und hier können Personen, die einen Arbeitsplatz in Dänemark nachweisen können, einen kostenlosen Covid-19-Test durchführen lassen. Darüber hinaus wird es auch möglich sein, kostenlose Tests in Dänemark zu erhalten, sowohl an den mobilen Teststationen, die wir ins Grenzgebiet fahren lassen, als auch an den stationären“, verspricht Kurt Espersen.

Die Syd- og Sønderjyllands Politi (Süd- und Südjütland Polizei) gibt an, im Zeitraum von Sonntag um 07:00 Uhr bis Montag um 07:00 Uhr 595 Personen abgelehnt zu haben, die keinen gültigen Covid-19-Test im Zusammenhang mit Stichproben an der dänisch-deutschen Grenze hatten.

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 12.01.2021

Foto: TV SYD