(Fanø) – Nachdem die drei Venstre (Rechtsliberale Partei) Mitglieder des Indelrats von Fanø im Fall des Standorts des Trolls „Anker“ ihre Meinung geändert haben, darf er nun sitzen bleiben, während ein neuer lokaler Plan für das Gebiet erstellt wird.

Bei einer Inselratssitzung auf Fanø am Montagabend entschied eine knappe Mehrheit, dass der Troll „Anker“ auf der stillgelegten Mülldeponie hinter dem landwirtschaftlichen Betrieb von Jens Madsen sitzen bleiben darf und dass der Standort mit einem neuen lokalen Plan legalisiert wird, den alle Parteien unterstützen und zu dem Fall angehört wurden. Der „Anker“ sollte eigentlich am Montag entfernt worden sein. Dieses wurde bereits im Dezember von einem einstimmigen HNO-Ausschuss beschlossen. Der Ausschuss war der Ansicht, dass das Planungsgesetz nicht eingehalten wurde.

Nachdem die drei Venstre Mitglieder des Inseltrats mit dem stellvertretenden Bürgermeister Erik Nørreby (Venstre) an der Spitze ihre Meinung geändert und stattdessen für die Arbeit zur Erstellung eines neuen lokalen Nutzungsplans gestimmt haben, bleibt der Troll an seinem Platz. Sobald der neue lokale Plan erstellt ist, muss sich der Inseltrat erneut mit der Angelegenheit befassen.

Der Künstler Thomas Dambo hat weltweit Trolle aus recyceltem Holz hergestellt. Auf Fanø hat „Anker“ von Anfang an ein turbulentes Leben geführt. Er hätte an einer Stelle stehen sollen – und er wurde zunächst gebaut – an der die Danmarks Naturfredningsforening (Dänische Gesellschaft für Naturschutz) warnte, dass sie gegen ihren Standort protestieren würde.

„Anker“ wurde dann schnell an seinen derzeitigen Standort auf der Nordinsel verlegt. Aber hier ärgerte sich der Bauer Jens Madsen darüber, dass Leute, die „Anker“ sehen wollten, über sein Land gingen. Jens Madsen beschwerte sich über seinen Anwalt bei der Kommune.

Das HNO-Komitee entschied dann im Dezember letzten Jahres einstimmig, dass der Troll versetzt werden sollte. Aber da es der Künstler Thomas Dambo ist, der die Rechte an dem Troll hat, muss er den Troll bewegen, und er verlangt 124.300 Kronen (16.680 Euro), um ihn zu bewegen, was viel Geld für ein kleines Gemeindebudget ist.

Seitdem ist die Debatte zwischen Anhängern und Gegnern des Trolls immer intensiver geworden. Jetzt warten der Troll „Anker“ – und Anhänger und Gegner seines Standortes – auf die Ausarbeitung des neuen lokalen Plans und damit auf die Möglichkeit, dass „Anker“ an seinem Platz auf der stillgelegten Deponie bleiben kann.

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 16.03.2021

Foto: TV SYD