(Helsingør) – Ein 19 Kilometer langer Tunnel zwischen København und Landskrona gehört zu den Ideen für eine neue mögliche Øresundverbindung. Am Donnerstag werden jeweils drei südschwedische Gemeinden ihre Vorschläge für neue Verbindungen über den Sound zwischen Dänemark und Schweden vorlegen. Das schreibt die Nachrichtenagentur Ritzau.

Es geschieht auf einer Sitzung des Verkehrsausschusses im schwedischen Parlament, dem Reichstag. Helsingborg, Landskrona und Malmö werden jeweils ihre Vorstellung davon präsentieren, wie die Verbindung zwischen Dänemark und Schweden gestärkt werden soll. Hintergrund der Diskussionen ist eine völlig andere, neue Verbindung – nämlich die Fehmarnbelt-Verbindung zwischen dem dänischen Lolland und der deutschen Insel Fehmarn.

Der 18 Kilometer lange Tunnel soll 2029 fertiggestellt sein und die Øresundbroen (Öresundbrücke) deutlich stärker unter Druck setzen. „Mit dem Fehmarnbelttunnel wird es bis zu 100 Prozent mehr Güterzüge geben“, sagt Christian Alexandersson, der für Landskronas Vorschlag verantwortlich ist.

Landskronas Vorschlag heißt Europaspåret und umfasst einen 19 Kilometer langen Tunnel zwischen Landskrona und København. Er muss in der Lage sein, Fern-, Regional- und Güterzüge sowie den Autoverkehr zu bewältigen. Der weitläufige Tunnelvorschlag von Landskrona stößt jedoch etwas weiter nördlich auf Skepsis – von den skånske-Nachbarn in Helsingborg.

„Es ist sehr teuer, komplex und die Dänen lehnen es ab. Es gibt keine Unterstützung dafür. Das ist die harte Realität“, sagt Peter Danielsson, Bürgermeister von Helsingborg. Helsingborg schlägt Tunnelverbindungen zum dänischen Helsingør auf der anderen Seite der Meerenge vor. Eine für den Autoverkehr und eine für Personenzüge. Laut dem Bürgermeister wird die so genannte HH-Verbindung Wachstum und mehr Arbeitsplätze schaffen, wenn die Reisezeit zwischen den beiden Städten verkürzt wird.

„Darüber hinaus stärkt die HH-Verbindung die schwedische Verbindung zum Rest des Kontinents. Wir bekommen eine weitere Verbindung, die die Øresundbroen entlastet und eine Alternative bietet, wenn etwas auf der Brücke passiert“, sagt Peter Danielsson.

In Helsingør unterstützt Bürgermeisterjn Benedikte Kiær eine feste Verbindung. Aber sie ist nicht begeistert von dem Entwurf, der jetzt auf dem Tisch liegt. Am Dienstag teilte sie TV2 LORRY mit, dass sie sich Sorgen über die geplante Eisenbahnverbindung und gegen einen untergetauchten Tunnel mache. Und schließlich macht sie sich auch Sorgen um die Anbindung an die Autobahn. Gleichzeitig arbeitet eine in Helsingør ansässige Bürgergruppe gegen den Vorschlag und musste am Dienstag den Verkehrsausschuss des dänischen Parlaments vertreten.

Der dritte Vorschlag stammt aus Malmö und betrifft einen neuen U-Bahn-Tunnel von Malmö nach København, der für Pendler und andere Fahrgäste im öffentlichen Verkehr bestimmt ist. Es wird die Øresundbroen von einem großen Teil des Personenzugverkehrs entlasten und mehr Platz für Güter- und Fernzüge auf der Brücke schaffen.

Die Gemeinden legen voraussichtlich am Donnerstag um 10:00 Uhr ihre Vorschläge vor.

Quelle: TV LORRY – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 18.03.2021

Fotos: TV LORRY