(Rødbyhaven) – 29 Meter unter der Oberfläche des Fehmarngürtels – in der Nähe des Baus des neuen Tunnels – wurden zwei Bomben gefunden. In ihnen befinden sich je 60 Kilo Sprengstoff, und sie müssen weggeschafft werden.

Die Tunnelarbeiter des bevorstehenden Fehmarn-Tunnels haben auf dem Meeresboden eine überraschende Entdeckung gemacht, wo in Zukunft die 18 Kilometer lange Autobahn und der Eisenbahntunnel verlaufen werden. Denn auf dem Bildschirm einer speziellen Unterwasserkamera auf dem Meeresboden erschienen zwei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die Bomben wurden im Zusammenhang mit den Vorarbeiten für die Rinne gefunden, wo im Jahr 2024 die ersten Tunnelelemente für den Tauchtunnel platziert werden. Obwohl die Suche auf dem Meeresboden vor dem Bau ein Standardverfahren ist, haben die Ergebnisse dennoch Aufmerksamkeit erregt.

„Die Arbeiten zur Errichtung des Tunnels müssen natürlich sicher durchgeführt werden. Daher werden die nicht explodierte Bomben vom Tauchdienst der Marine entfernt“, sagt Morten Kramer Nielsen, Kommunikationsmanager bei Femern A/S.

Die Entdeckung wurde mit der speziell ausgerüsteten Schiffskamara gemacht, die von einem unbemannten Mini-U-Boot mit Kameras und Messgeräten den Meeresboden absucht.

Die Schiffskamara hat die Aufgabe, den Meeresboden zu untersuchen. Von einem Mini-U-Boot aus wird der Boden inspiziert. Foto: Femern A/S / PR

„Wenn Sie im Meeresboden graben müssen, gehört es zur Standardarbeit, dass Sie untersuchen, was dort unten durch Dinge verborgen ist. Wir dürfen auf nichts treffen, das zum Beispiel explodieren könnte, so wie es auch andere gefährliche Objekte geben könnte. Zuvor haben wir dort unten archäologische Funde gemacht und alte Fahrräder gefunden“, sagt Morten Kramer Nielsen zu TV2 ØST.

Beide Bomben wurden in dänischen Gewässern vor der Küste von Lolland gefunden, und es sind jeweils Tiefenbomben, die auf U-Boote abgeworfen wurden. Es wird angenommen, dass sie von einem Flugzeug stammen.

Tiefenbomben wurden während des Zweiten Weltkriegs in großer Zahl eingesetzt, um U-Boote zu versenken. Hier ist ein Foto vom britischen Marineschiff HMS „Dianthus“, auf dem eine Tiefenbombe für den Anwurf vorbereitet wird. Foto: Harold William John Tomlin

Beide Bomben befinden sich in dem Bereich, in dem die Arbeiten zur Errichtung des Tunnels beginnen, und müssen daher entfernt werden. Um die Bomben zu entfernen, wurden Experten vom Tauchdienst der Marine hinzugezogen, teilt Femern A/S mit. Es ist die Marine, die für die Auswahl der Methode und des Zeitpunkts für das Räumen der Bomben verantwortlich ist.

Der Tauchdienst der Marine hat zuvor berichtet, dass im Ersten Weltkrieg etwa 10.000 Minen in den dänischen Gewässern gelegt wurden und im Zweiten Weltkrieg nochmals 40.000 Minen in die Gewässer um Dänemark geworfen wurden. Darüber hinaus wurden nach den Kriegen Munition und verschiedene Granaten in Seen und Meeren sowie Flugzeugbomben in den Gewässern abgeladen. Seitdem liegen sie nicht explodiert am Boden.

Die Tiefenbomben befinden sich in 29 Meter Wassertiefe und eine von ihnen kann nicht bewegt werden, weshalb Experten des Søværnets Dykkertjeneste (Marine Taucherdienst) vor Ort eine „Neutralisierung“ durchführen müssen. Foto: Femern A/S / PR

Die Marine bestätigt TV2 ØST, dass auf dänischer Seite in den Gewässern, in denen die Fehmarn-Verbindung funktionieren soll, eine Luftbombe und eine Tiefenbombe gefunden wurden. „Die Luftbombe kann bewegt werden, und es wird geschehen, wenn die Streitkräfte die Gelegenheit dazu haben“, schreibt Lars Skjoldan vom Forsvarskommandoen (Verteidigungskommando) in einer E-Mail an TV2 ØST.

Die Tiefenbombe kann nicht bewegt werden und muss daher dort, wo sie sich befindet, unschädlich gemacht werden. Es ist eine Bombe mit etwa 60 Kilo Sprengstoff, die sich auf 29 Metern Wasser befindet. Es ist noch nicht geplant, wann die Bergung und die Sprengung stattfinden werden, teilt das Verteidigungskommando mit.

Quelle: TV2 ØST – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 24.03.2021

Fotos: TV2 ØST / Femern A/S / PR / Harold William John Tomlin