(Randers) – Das Byrettet (Stadtgericht) in Randers hat über organisierten Vandalismus zu Propagandazwecken entschieden. Ein Mann mit Verbindungen zu einer rechtsradikalen Gruppe wurde am Dienstag eine Strafe wegen umfassenden Vandalismus gegen einen jüdischen Friedhof in Randers im Jahr 2019 verhängt.

Das Gericht hat den 28-jährigen Mann zu neun Monaten Haft verurteilt. Er hat das Urteil angenommen, teilt die Østjyllands Politi (Ostjütland Polizei) mit. In dem Fall wurde der mitbeschuldigte Mann aus der rechtsradikalen Gruppe „Nordfront“ zuvor zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt.

Es geschah im November 2019, als 84 Grabstätten auf dem Østre Kirkegård zerstört wurden. Viele Grabsteine wurden mit grüner Farbe übermalt und sechs Grabsteine wurden umgeworfen sowie ein jüdischer Davidstern mit dem deutschen Wort für Jude – Judas – auf einen Grabstein geklebt wurde. Zusätzlich wurde die Fassade eines nahe gelegenen Bankgebäudes mit einem Davidstern versehen.

Im Oktober letzten Jahres kam das Gericht zu dem Schluss, dass der Vandalismus Propaganda zum Ziel hatte. Beide Angeklagten wurden für schuldig befunden, aber das Urteil gegen den 28-Jährigen wurde verschoben, da das Gericht noch auf ein psychologisches Gutachten gewartet hatte. Keiner der Männer wollte sich während des Przosses zu dem Fall äußern.

Der Angriff fand am Jahrestag der „Kristallnacht“ bzw. der Reichspogromnacht statt. In der Reichspogromnacht, die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 stattfand, verwüsteten Nazi-Banden im damaligen Deutschen Reich jüdische Geschäfte, Häuser, Wohnungen und Synagogen. Genau deshalb war die Forderung, des Staatsanwalt Steffen Andersen von der Østjyllands Politi die Untersuchubgshaft nicht auszusetzen . „Dieses sind schwerwiegende und rassistische Motive, und ich freue mich daher, dass der 28-Jährige zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt wurde“, sagte er in einer Pressemitteilung.

Dass die Bestrafung für den anderen Mann ein Jahr im Gefängnis war, liegt daran, dass er die führende Rolle hatte und darüber hinaus schon früher wegen eines ähnlichen Delikts bestraft wurde.

Während des Osterfestes wurde Vandalismus gegen einen jüdischen Friedhof in Aalborg begangen. Zwei Puppen wurden platziert und Gräber mit roter Farbe übergossen sowie Grabsteine bemalt. Darüber hinaus wurden Flugblätter verteilt, die auf eine Website zur „Nordfront“ verweisen, d. h. auf die Gruppierung, mit der die beiden Verurteilten im Fall von Randers verknüpft sind. Die Nordjütland Polizei hat erklärt, dass der neue Fall als Hassverbrechen untersucht wird.

Quelle: TV2 – übersetzt und bearbeitet von

ünter Schwarz – 06.04.2021

Foto: TV2