(Rendsburg) – Das Jüdische Museum in Rendsburg gehört zu den ersten Jüdischen Museen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik gegründet worden sind. Es gewährt Einblick in die Geschichte der Juden in Schleswig-Holstein, in die jüdische Religion und Identität. Darüber hinaus zeigt es Werke ausgewählter jüdischer Künstler.

Das Museum in der Prinzessinstraße in Rendsburg Neuwerk ist in der ältesten erhaltenen Synagoge Schleswig-Holsteins zuhause und damit nicht nur ein Ausstellungshaus, sondern auch ein historisches Baudenkmal und eine Gedenkstätte. Davon zeugt insbesondere die Gedenkwand im Innenhof, die an das Schicksal jener Rendsburger erinnert, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft vom NS-Regime verfolgt und in vielen Fällen ermordet worden sind.

Das Jüdische Museum in Rendsburg lädt mit einer neuen Internetseite die Menschen und insbesondere Jugendliche zu einem Gespräch über die deutsche Erinnerungskultur ein.

Mit der digitalen Gedenkwand auf www.gedenken.jmrd.de bringe das Museum seine Vermittlungsarbeit ins Internet, um die Jugendlichen dort abzuholen, wo sie sich sowieso täglich aufhalten, teilte die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen am Mittwoch bei der Vorstellung der Projekts mit. Das sei insbesondere auch deswegen wichtig, weil im Internet und in den sozialen Medien seit Jahren antisemitische Stereotype und historisches Falschwissen ungeprüft verbreitet würden.

Die digitale Gedenkwand bietet verlässliche Informationen zur jüdischen Geschichte in Schleswig-Holstein und soll auch einen Dialog über heutige Formen des Gedenkens und des Erinnerns anregen. Mit verständlichen Texten, einer Ansprache der Jugendlichen auf Augenhöhe und interessanten Lebensgeschichten Überlebender der Shoah aus Schleswig-Holstein wird dazu eingeladen, sich mit den Themen Holocaust und Erinnerungskultur auseinanderzusetzen.

Ein Hinweisschild auf das Jüdische Museum Rendsburg hängt an der Fassade des Bamberger Hauses.

von

dpa / Günter Schwarz – 15.06.2021

Fotos: Archivbilder