
Russische Flugzeuge wieder über der Ostsee abgedrängt
(Bornholm) – Das dänische Mehrzweckflugzeuggeschwader der Fighter Wing Skrydstrup vom Militärflugplatz Skrydstrup bei Haderlev hat sich gestern erneut auf den Weg über die Ostsee gemacht, um russische Kampfjets abzudrängen.
Gestern jedoch geschah es im internationalen Luftraum und nicht wie am Freitag, als die Russen zweimal den dänischen Luftraum über Bornholm verletzten. Auch gestern waren erneut dänische F16-Jäger in der Luft, um die Russen abzudrängen, die dem dänischen Luftraum zu nahe kamen. Das teilt das Verteidigungsministerium dem TV 2/Bornholm mit.
Diesmal fand die Zurückdrängung der russischen Flugzeuge jedoch im internationalen Luftraum statt und nicht wie am Freitag, als der dänische Luftraum verletzt wurde.
Nur eine halbe Stunde später – 11:40 Uhr – flogen die russischen Jäger wieder in Richtung dänischer Luftraum, und hier mussten die dänischen F-16 wieder eingreifen. „Was passiert, wenn sie zum zweiten Mal in den dänischen Luftraum eindringen, ist, dass sich eines der Flugzeuge schräg vor den russischen Kampfflugzeugen platziert, so dass es gesehen werden kann? Und dann schwingt man mit den Flügeln. Das bedeutet, dass sie folgen müssen, was sie auch tun“, sagt Karsten Marrup.
Es ist riskant, sich vor einem potenziell feindlichen Kampfjet zu setzen. „ Man legt dich etwas schräg nach vorne hin. Und nur eines der beiden F-16-Kampfjets tut es. Es wagt sein ,Fell‘, sich in einer derart exponierteren Position zu positionieren. Das andere Flugzeug – weil es immer zwei sind – bleibt hinter den beiden russischen Flugzeugen und kann von dort aus die Situation beobachten, wenn etwas passieren sollte“, sagte Karsten Marrup.
Die russischen Kampfjets befolgten jedoch die Anweisungen, und somit eskalierte die Situation nicht weiter. Es sind deutlich mehr Schritte nötig, bevor sich eine solche Konfrontation zu einem echten Kampf entwickelt, und das Ziel ist es nie, die Situation noch schlimmer zu machen, als sie bereits ist.
Wenn der Feind nicht reagiert, können die Piloten Warnschüsse abfeuern. Und als letztes Mittel können sie das Feuer eröffnen. „Wer am Ende eine solche Wahl treffen wird“, sagt Karsten Marrup, „ich kann wahrscheinlich nicht viel dazu sagen. Aber ich kann wohl sagen, dass es im Prinzip nicht an den Piloten liegt, diese Wahl zu treffen.“
Gestern Nachmittag um 15:00 Uhr flog das Aufklärungsgeschwader über Bornholm.
Quelle: TV2/Bornholm – übersetzt und bearbeitet von
Günter Schwarz – 16.06.2021
Foto: TV2/Bornholm