„Wenn die Sundhedsmyndighederne Gesundheitsbehörde) im Sommer neue Erkenntnisse über die Sicherheit zur Impfung von Jugendlichen gewinnen, sind sie bereit, ihre Einstellung zu ändern“, sagt Søren Brostrøm.

Das Sundhedsstyrelsen (Gesundheitsamt) hat beschlossen, dass den 12- bis 15-Jährigen ein Impfstoff gegen das Coronavirus angeboten werden muss. Dieses teilte der Direktor des Sundhedsstyrelsen, Søren Brostrøm, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit.

„Wenn wir die Dokumentation der EMA durchsehen, sind wir überzeugt, der Impfstoff sei für Kinder über 12 Jahren sehr sicher und enorm wirksam“, sagt er. Am 28. Mai hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) den BioNTech/Pfizer-Impfstoff für Kinder ab 12 Jahren zugelassen. Bisher war der Impfstoff in der EU erst ab 16 Jahren zugelassen.

Søren Brostrøm erklärt, dass die Impfung von Kindern über 12 Jahren nicht in erster Linie um ihrer selbst willen geschieht, sondern um die Seuchenbekämpfung in Dänemark sicherzustellen. „Der Hauptgrund für die Impfung der 12-15-Jährigen ist, dass wir auf diese Weise eine bessere Kontrolle der Infektion gewährleisten“, sagt Søren Brostrøm.

Geplant ist, dass die 12-15-Jährigen ab September als Gruppe geimpft werden, wenn alle Dänen über 16 geimpft sind. „Zu diesem Zeitpunkt werden noch mehr Unterlagen für die Sicherheit der Impfung von Kindern vorgelegt, und dieses ist notwendig“, sagt Søren Brostrøm. „Wir hätten gerne etwas mehr Daten und erwarten, dass wir diese im Laufe des Sommers erhalten“, sagt Søren Brostrøm. Dieses liegt daran, dass andere Länder – wie die Vereinigten Staaten – dabei sind, Kinder in diesem Alter zu impfen.

Klaus Birkelund Johansen, Vorsitzender der Dansk Pædiatrisk Selskab (DPS / Dänischen Pädiatrischen Gesellschaft), erklärt auf der Pressekonferenz, dass er über den Impfstoff sicher sei, er hätte jedoch auf mehr Dokumentation gehofft, bevor das Sundhedsstyrelsen ankündigte, dass Kindern der Impfstoff angeboten werden sollte .

Ich hatte gehofft, dass sie mit der Entscheidung gewartet hätten, bis sie mehr über Sicherheit wussten. Das, denke ich, wäre eine natürlichere Reihenfolge“, sagt er.

Søren Brostrøm bestreitet, dass die Sundhedsstyrelsen gegen die Vorsorgeprinzipien verstößt, indem es Impfungen für Kinder empfiehlt. „Es sei nicht das erste Mal, dass andere Überlegungen als nur die Rücksichtnahme auf das geimpfte Kind ins Spiel kommen“, sagt er. „Auch andere Impfstoffe im Impfprogramm für Kinder seien breiter angelegt“, fügt Søren Brostrøm hinzu und erwähnt die HPV-Impfung für 12-jährige Jungen.

Er betont auch, dass in Dänemark Kinder gegen Röteln geimpft werden, obwohl sie nicht besonders gefährdet sind. „Es gibt also auch ein Element der Solidarität im Kinderimpfprogramm“, sagt Søren Brostrøm. Er betont zudem, dass es für die 12-15-Jährigen völlig freiwillig ist, wenn sie sich impfen lassen wollen. Gleichzeitig sagt er, dass das Sundhedsstyrelsen sowohl Kinder als auch Eltern gründlich über das Angebot informieren werde.

Für Klaus Birkelund Johansen ist es absolut entscheidend, dass die Freiwilligkeit groß geschrieben wird und keine Konsequenzen für die Kinder entstehen, die nicht geimpft werden. Er selbst würde Eltern empfehlen, weitere Unterlagen abzuwarten, bevor sie ihre Kinder impfen lassen.

Søren Brostrøm betont, dass die Sundhedsstyrelsen, wenn sie im Sommer neue Erkenntnisse gewinnen, bereit sind, ihre Einstellung zu ändern.

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 17.06.2021

Fotos: TV SYD