(Mols Bjerge) – Es wird vermutet, dass das Dorf Waren an die nahegelegene Burg gelegen hat. Daher ist es kein ganz durchschnittliches mittelalterliches Dorf, das Thomas sucht.

Zwischen den Burgruinen Rønde und Kalø im Nationalpark Mols Bjerge ca. 20 km nordöstlich von Aarhus liegt etwas, das wie eine gewöhnliche Sommerwiese aussieht. Aber unter der Erde gibt es Anzeichen dafür, dass hier schon vor langer Zeit Menschen gelebt haben. Das hofft zumindest der Museumsinspektor im Museum Østjylland, Thomas Guntzelnick Poulsen.

Gemeinsam mit mehreren Kollegen und einem Bagger gräbt er derzeit auf dem Feld. „Wir suchen ein Dorf, das hier vom 15. Jahrhundert bis zum 17. Jahrhundert gelegen hat“, sagt er.

Archäologen markieren, wo sie gesucht haben.

Das Feld liegt unterhalb der Bregnet-Kirche, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Eine Ausgrabung im Feld unterhalb der Kirche im Jahr 1990 fand mehrere Spuren des Dorfes Bregnet, das hier bis zum 17. Jahrhundert lag. Während dieser Ausgrabungen wurden mehrere spannende Funde gemacht, die darauf hindeuten, dass Bregnet damals nicht wie alle anderen Dörfer war.

„Dort wurde ein sehr großer Backofen gefunden, was darauf hindeutet, dass hier Brot in großen Mengen hergestellt wurde, um die Menschen auf Schloss Kalø zu versorgen“, sagt Thomas Guntzelnick Poulsen.

BILD: Waren-b – Von der Burgruine Kalø, die ursprünglich im 14. Jahrhundert von Erik Menved als Königsschloss erbaut wurde, ist nicht mehr viel übrig. Im 17. Jahrhundert wurde das Schloss abgerissen und die Baumaterialien nach København gebracht.

Von der Bregnet-Kirche sind es etwas mehr als zwei Kilometer bis zur Burgruine Kalø, die bis 1661 von Adligen und mehrmals einigen der mächtigsten Männer des Königreichs bewohnt wurde. Wahrscheinlich hat es den Dorfbewohnern etwas mehr abverlangt, so wichtige Leute als Nachbarn zu haben und daher sind auch die Erwartungen des Museumsinspektors an die Ausgrabung hoch.

„In diesem Dorf gab es einige besondere Funktionen, die es in normalen Dörfern nicht gegeben hat“, erklärt er. „Es könnte super interessant sein, wenn wir zum Beispiel auf einen Büchsenmacher stoßen könnten.“

Für Interessierte besteht zwischen KW 26 und KW 29 in den Sommerferien die Möglichkeit, zu einer offenen Ausgrabung zu kommen und die Archäologen auf dem Feld unterhalb der Bregnet-Kirche zu sehen.

Quelle: TV2 ØSTJYLLAND – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 24.06.2021

Fotos: TV2 ØSTJYLLAND