(Glückstadt) – Gestern Nachmittag gegen 17:00 Uhr wurde die Leitstelle der Bundespolizeiinspektion Flensburg durch die Notfallleitstelle der DB AG darüber informiert, dass ein Regionalexpress auf der Fahrt von Westerland nach Hamburg im Stadtgebiet Glückstadt Schottersteine und Bretter überfahren hat und zunächst mit Beschädigungen abgestellt wurde.

Ein entgegenkommender Regionalexpress hatte ebenfalls Gegenstände auf dem Gleis (siehe Bild), konnte aber vor den Hindernissen anhalten. Durch den Triebfahrzeugführer wurden mehrere Jugendliche im nahegelegenen Gebüsch ausgemacht.

Die Strecke wurde daraufhin beidseitig gesperrt. Bundespolizisten vor Ort und ein angeforderter Polizeihubschrauber aus der Luft, konnten aber keine Personen in der Nähe feststellen.

Nach Beweissicherung an den Gleisen und an dem beschädigten Zug wurde die Strecke nach rund einer Stunde wieder freigegeben. Die Schadenshöhe am Zug bleibt zu ermitteln, es kam bei 12 Zügen zu 357 Minuten Verspätung und 2 Komplettausfällen. Es wurde ein Strafverfahren hinsichtlich eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.

Die Bundespolizei warnt eindringlich vor dem Betreten der Bahnanlagen und insbesondere dem Auflegen von Gegenständen auf die Gleise. Dies ist kein „Kavaliersdelikt“, sondern kann im schlimmsten Fall zur Entgleisung eines Zuges führen bzw. Reisende im Zug könnten durch eingeleitete Schnellbremsungen im Zug verletzt werden.

Bahnanlagen sind kein Platz für Abenteuer! Der Aufenthalt im Gleis ist lebensgefährlich und nicht umsonst verboten. Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Der Bremsweg eines Zuges beträgt bis zu einem Kilometer. Beim Überfahren der Steine besteht zudem eine große Verletzungsgefahr durch umherfliegende Splitter.

Quelle: Pressemitteilung der Bundespolizeiinspektion Flensburg vom 24.06.2021 um 10:29 Uhr

überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 24.06.2021

Foto: Bundespolizeiinspektion Flensburg