(Viborg) – Die Kommune Viborg wollte auf Tjele Langsø acht Windturbinen bauen, aber diese Pläne wurden von der Planungs-Beschwerdekommission jetzt abgelehnt. Bent Kiertzner wohnt am Tjele Langsø nordöstlich von Viborg und ist heute sehr erleichtert.

Jeden Winter verfolgt er das Leben der Taigagänse, wenn die kleine bedrohte Gänseart im und am See überwintern. Er befürchtete aber, dass die Pläne der Kommune Viborg, acht Windräder nahe des Sees zu errichten, die Tiere stören würden. „Es ist eine vom Aussterben bedrohte Gänseart. Wahrscheinlich die am stärksten bedrohte und seit vielen, vielen Jahren im Niedergang, also müssen wir uns darum kümmern“, erklärt er.

Der Planungs-Beschwerdeausschuss hat entschieden, dass der Bebauungsplan der Kommune Viborg im Widerspruch zu den Vorschriften über Naturschutzgebiete steht, ebenso wie die Gebiete rund um den See. Im vergangenen Jahr zählten Ornithologen 1.200 Taigagänse am See. Jetzt freut sich Bent Kiertzner darauf, dass sie im Winter wiederkommen.

„Ich möchte ihren Anblick genießen, und ich möchte genießen, dass ich im Leben nicht mit Angst darüber sitze, dass dort Dutzende und vielleicht Hunderte durch Windräder in Stücke geschlagen werden. Das ist eine große Erleichterung“, sagt er.

In den letzten 10 bis 12 Jahren musste die Kommune Viborg mehrmals Pläne für Windkraftanlagen aufgeben, unter anderem aufgrund von Protesten in der Nachbarschaft. Damit liegt die Kommune bei der Erreichung ihres Ziels der Grünumstellung im Rückstand. „Als erstes dachte ich: ,Wo in der Kommune können wir Windkraftanlagen bauen lassen, wenn wir es dort nicht können?“, sagt Birthe Harritz (Socialdemokraterne), Mitglied des Klima- und Umweltausschusses der Kommune Viborg, und sie fährt fort: „Das tut mir sehr leid, denn alle wollen die grüne Energie, und wir müssen auch die Ziele erreichen. Also ich denke, es muss vorangehen.“

Birthe Harritz ist Mitglied des Klima- und Umweltausschusses. Foto: Mogens Lyngsø, TV MIDWEST

Auch ihr Kollege Kai O. Andersen (Socialistisk Folkeparti), stellvertretender Vorsitzender des Klima- und Umweltausschusses, findet es schade, dass die vielen Windkraftprojekte gefallen sind. Er glaubt aber dennoch, dass sie für die Windräder wohl einen anderen Platz finden können.

„Es ist Dänemarks flächenmäßig zweitgrößte Gemeinde, daher kann es natürlich einige Orte geben, die sehr gut für Windkraftanlagen geeignet sind, und die werden auch gefunden.

Kai O. Andersen ist stellvertretender Vorsitzender des Klima- und Umweltausschusses. Foto: Mogens Lyngsø, TV MIDWEST

Quelle TV MIDTVEST – überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 01.07.2021

Fotos: TV MIDTVEST