Nach einem Jahr besonderer Aktivität bei nordjyske (nordjütländischen) Ferienhausmaklern ist die Aktivität auf dem Ferienhausmarkt zum ersten Mal seit 13 Monaten zurückgegangen.

Die Sonne brennt von einem fast wolkenlosen Himmel in Nordjütland. Das Thermometer zeigt 24 Grad an und die Straßen in Øster Hurup sind voll von eislutschenden Touristen und Einheimischen. Während viele den Urlaub in der Hafenstadt genießen, ist Fatima Shamma von EDC Øster Hurup be i der Arbeit. Sie wird ein Sommerhaus präsentieren, wie sie es im vergangenen Jahr unzählige Male getan hat.

„Wir hatten letzten Sommer bis vor kurzem eine vollständige Drohne auf der Website. Dort hatten wir von 09:00 bis 20:00 und 21:00 Uhr Vorführungen und das Telefon klingelte den ganzen Tag“, sagt Fatima Shamma. Aber so ist es nicht mehr. Der Absatz von Ferienhäusern, der seit Corona die Auslandsreisen der Dänen verhindert hat, war auf dem höchsten Stand und ist jetzt wieder rückläufig. Das besagen die Zahlen aus Boligsiden.

Im Mai dieses Jahres ging der Umsatz im Vergleich zum Mai 2020 um 34 Prozent zurück. Und das spürt man auch in Øster Hurup. „Unsere aktuelle Situation ist, dass der Verkauf von Ferienhäusern immer noch gestiegen ist, aber nicht auf dem Niveau des letzten Jahres“, sagt die Immobilienmaklerin gegenüber TV2 Nord.

Das Ferienhaus,das Fatima Shamms zeigt, liegt einige hundert Meter vom Zentrum entfernt und wird heute zum zweiten Mal von dem Ehepaar Charlotte und Carlo Carlsen besichtigt. Sie campen schon seit vielen Jahren, schauen sich jetzt aber Ferienhäuser in der Umgebung an.

„Wir wollen eine Basis, in der wir im Sommer sein können“, sagt Charlotte Carlsen, und sie sagt weiter: „Es geht darum, einen Freiraum vom Alltag zu haben.“

Charlotte und Carlo Carlsen aus Hald wollen den Wohnwagen durch ein Ferienhaus ersetzen. Foto: Jeppe Frost Kyvsgaard

Sie waren letzten Sommer auch auf der Sommerhaussuche, aber das perfekte Haus hat sich noch nicht für sie ergeben. „Und dann spürten wir, dass der Kauf gut für uns war, aber die Preise liefen in eine Richtung, die nicht gut für uns war“, sagt Charlotte Carlsen.

Sie können dieses auch bei der Nordjyske Bank erkennen. „Wir sehen, dass sich der Verkauf auf dem Ferienhausmarkt verlangsamt, aber auch stark war. Wir gehen also wahrscheinlich von einem sehr hohen Niveau auf ein hohes Niveau“, sagt Claus Andersen. Er ist Bankdirektor der Nordjyske Bank.

Eine Kombination aus niedrigen Zinsen, guter Finanzierung und Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bot optimale Voraussetzungen für den Ferienhausverkauf in Dänemark. „Das geht hier seit gut einem Jahr, daher finde ich es eigentlich ganz natürlich, dass wir diese Sättigung sehen“, sagt der Bankdirektor.

Trotz der relativ großen Aktivitätsschwankungen beim Ferienhausverkauf braucht man sich keine Sorgen zu machen. „Der Ferienhausmarkt war vor Ausbruch der Corona-Pandemie etwas ruhig, und das Niveau, auf dem wir uns jetzt befinden, ist unseres Erachtens nicht besorgniserregend“, sagt Claus Andersen.

Laut Bankdirektor Claus Andersen gibt die rückläufige Aktivität auf dem Ferienhausmarkt keinen Anlass zur Sorge. Foto: Jeppe Frost Kyvsgaard

Und er wird von Fatima Shamma unterstützt. „Wenn Sie Ihre Meinung ändern mussten und vielleicht zu viel für Ihr Ferienhaus ausgegeben haben, weil Sie oben gekauft haben, können Sie sich gut vorstellen, dass viele das Haus vermieten. Und bei der nach wie vor bestehenden Nachfrage auf dem Mietmarkt wird es auch für wirklich viele möglich sein“, sagt sie.

Für Charlotte und Carlo Hansen ist es nicht sicher, dass die Suche nach dem perfekten Ferienhaus noch so lange dauern wird. „Hier könnten wir mit der ganzen Familie Spaß haben, sowohl mit Kindern als auch Enkelkindern“, sagt Charlotte Carlsen und endet: „Das Bauchgefühl ist zumindest richtig gut.“

Quelle TV NORD – übersetzt und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 10.07.2021

Foto: TV NORD